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Wagner-Gruppe meldet Einnahme von Bachmut-Vorort

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Seit Monaten dauern die erbitterten Kämpfe um die Stadt Bachmut im Donbass an. Die russische Wagner-Gruppe meldet nun einen weiteren Erfolg in der Schlacht: Die Söldner wollen ein Dorf eingenommen haben, das weniger als zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt liegt.

Die russische Söldnertruppe Wagner hat nach eigenen Angaben einen Vorort der seit Monaten hart umkämpften Stadt Bachmut im Osten der Ukraine eingenommen. Seine Kämpfer hätten die “vollständige Kontrolle” über das Dorf Jahidne übernommen, teilte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mit.

Bei Telegram veröffentlichte die Söldnertruppe ein Foto von bewaffneten und maskierten Männern mit einer Wagner-Flagge vor dem Ortsschild von Jahidne. Das Dorf liegt weniger als zwei Kilometer vom Stadtzentrum Bachmuts entfernt. Am Vortag hatte Prigoschin die Einnahme des Dorfs Berchiwka nordwestlich von Bachmut bekannt gegeben. Wagner-Söldner sind seit Monaten im Kampf um die Stadt in der Region Donezk im Osten der Ukraine im Einsatz und agieren weitgehend unabhängig vom russischen Militärkommando.

Der Pressedienst der Wagner-Gruppe warf den ukrainischen Truppen nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur TASS vor, einen Damm nahe Bachmut gesprengt zu haben, um den Vormarsch russischer Kämpfer zu verlangsamen. Diese Angaben konnten unabhängig zunächst nicht überprüft werden.

Prigoschin macht Druck auf die Militärführung

Russland versucht seit Monaten, Bachmut unter seine Kontrolle zu bringen. Die Kämpfe um die Industriestadt haben Spannungen zwischen der russischen Armee und der Söldnertruppe Wagner zutage gefördert, die der Kreml allerdings dementiert.

So hatte Prigoschin am vergangenen Dienstag die Militärführung beschuldigt, “Hochverrat” zu begehen, indem sie die von den Söldnern geforderte Ausrüstung nicht liefere. Er rief seine Landsleute dazu auf, ihn in seiner Forderung nach Munition zu unterstützen und Druck auf die Armee auszuüben. Bereits zwei Tage später gab Prigoschin baldige Munitionslieferungen bekannt. Der beispiellose Aufruf des Wagner-Chefs war als weiterer Beleg für das Ausmaß der Spannungen zwischen der Söldnertruppe und dem russischen Generalstab gewertet worden.

Bei dem Kampf um Bachmut handelt es sich um die bisher am längsten andauernde Schlacht im Zuge der einjährigen russischen Offensive. Analysten zufolge ist die Stadt von geringer strategischer Bedeutung – eine Einnahme hätte demnach für Moskau vor allem symbolischen Wert.

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