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USA vermitteln neue Waffenruhe im Sudan

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Was immer wieder scheiterte, soll nun durch US-Vermittlung und Aufsicht gelingen: Für 72 Stunden sollen die Waffen im Sudan schweigen. US-Außenminister Blinken will zudem ein Komitee zusammenstellen, das einen dauerhaften Frieden in dem nordostafrikanischen Land sichern soll.

US-Außenminister Antony Blinken hat eine Waffenruhe im Sudan in Aussicht gestellt. Blinken teilte in einer schriftlichen Stellungnahme mit, nach intensiven Verhandlungen hätten sich die sudanesischen Streitkräfte und die mit ihnen rivalisierenden paramilitärischen Einheiten (Rapid Support Forces) darauf geeinigt, ab Mitternacht für 72 Stunden eine landesweite Waffenruhe einzuhalten. Die US-Regierung fordere beide Seiten nachdrücklich auf, sich vollständig an diese Absprache zu halten.

Bereits zuvor hatte es von den Konfliktparteien ähnliche Ankündigungen gegeben, die Waffenruhe wurde jedoch nicht eingehalten. Blinken erklärte weiter, um auf ein dauerhaftes Ende der Kämpfe hinzuarbeiten, wollten sich die USA mit regionalen und internationalen Partnern und sudanesischen Akteuren abstimmen. Es solle ein Ausschuss eingerichtet werden, der Verhandlungen über ein Ende der Kämpfe, deren Abschluss und Umsetzung überwachen solle.

Im Sudan waren vor mehr als einer Woche schwere Kämpfe zwischen den zwei mächtigsten Generälen des Landes und ihren Einheiten ausgebrochen. Die zwei Männer führten das Land im Nordosten Afrikas mit rund 46 Millionen Einwohnern seit zwei gemeinsamen Militärcoups 2019 und 2021. De-facto-Präsident Abdel Fattah al-Burhan, der auch Oberbefehlshaber der Armee ist, kämpft mit dem Militär gegen seinen Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, den Anführer der mächtigen paramilitärischen Gruppe Rapid Support Forces (RSF). Eigentlich hätten die RSF der Armee unterstellt und die Macht im Land wieder an eine zivile Regierung übertragen werden sollen.

Bei den seit zehn Tagen anhaltenden Gefechten zwischen der Armee und der RSF-Miliz wurden nach UN-Angaben bereits mehr als 400 Menschen getötet und über 3700 weitere verletzt. Mehrere vereinbarte Waffenruhen wurden gebrochen. In weiten Teilen des Landes herrscht Mangel an Wasser, Strom, Lebensmitteln, Medikamenten und Treibstoff. Aktuell laufen mehrere Evakuierungseinsätze für ausländische Staatsbürger, darunter auch von Deutschland, und für zahlreiche UN-Mitarbeiter.

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