Neben westlichen Waffenlieferungen setzt die Ukraine auch auf eigene Entwicklungen. Eine solche könnte bei einem Angriff auf die russische Stadt Pskow zum Einsatz gekommen sein. Die liegt 700 Kilometer von der Grenze entfernt. Die russische Flugabwehr reagiert nicht.
Eine neue in der Ukraine hergestellte Langstreckenwaffe hat erfolgreich ein 700 Kilometer entferntes Ziel erreicht, wie Präsident Wolodymyr Selenskyj in einem Video auf seinem Telegram-Kanal sagte. Ort und Zeitpunkt des Angriffs teilte er bei dem Treffen mit hochrangigen Militärs und anderen Beamten nicht mit. Auch um welchen Typ Waffe es sich handelt, ließ er offen.
Am Tag zuvor meldete Russland eine massive Welle von Drohnenangriffen auf seine westlichen Regionen. Nach Angaben des ukrainischen Militärs wurden bei dem Angriff vier in Pskow stationierte Militärtransportflugzeuge zerstört.
Pskow liegt 700 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die jüngsten Drohnenangriffe auf Russland offenbaren nach britischer Einschätzung Schwächen in der dortigen Flugabwehr. Im August habe Russland etwa 25 einzelne Drohnenangriffe hinnehmen müssen, schrieb das Verteidigungsministerium in London am heutigen Donnerstag.
Seedrohnen gehen in Massenproduktion
In der vergangenen Woche gab die Ukraine weitere Informationen über die Entwicklung ihrer eigenen Waffen, insbesondere über die Herstellung von Seedrohnen, bekannt. Das Land sei nun in der Lage, diese Drohnen in großem Maßstab zu bauen, sagte der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes Kyrylo Budanov laut “Kyiv Independent” am 24. August.
Er sagte zwar nicht, wie viele Marinedrohnen die Ukraine einsetzt oder zur Verfügung hat, aber die Ukraine stellt nicht “eine oder zwei in Garagen” her, sagte er. “Die Massenproduktion ist im Gange.”
Am 15. August behauptete der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) zudem, er habe die neue experimentelle Seedrohne mit dem Spitznamen “Sea Baby” für den Angriff auf die Krimbrücke am 17. Juli eingesetzt. “Seedrohnen sind eine einzigartige Erfindung des ukrainischen Sicherheitsdienstes”, sagte Vasyl Maliuk, Leiter des SBU, gegenüber CNN. “Keine anderen privaten Unternehmen sind daran beteiligt.”