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Steinmeier dankt für Solidarität – und kritisiert “letzte Generation”

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Der Bundespräsident sieht trotz allem Grund zur Zuversicht, nicht zuletzt deshalb, weil die Deutschen mitgeholfen hätten, gut durch die aktuelle Krise zu kommen. Eine Nebenbemerkung gibt es in seiner Weihnachtsansprache für die Klimakleber.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat in seiner Weihnachtsansprache allen gedankt, “die sich in diesem Jahr für andere eingesetzt haben”. Die Zeiten seien rau, “wir stehen im Gegenwind”. Dennoch gebe es Grund zur Zuversicht.

Steinmeier zählte auf, dass die Ukraine sich “mit großem Mut” behaupte, dass Europa zusammenstehe und Deutschland “in der Herausforderung wieder einmal über sich” hinauswachse.

“Wir sind nicht in Panik verfallen, wir haben uns nicht auseinandertreiben lassen. Unser demokratischer Staat mildert die härtesten Belastungen”, so Steinmeier. “In den Unternehmen arbeiten viele daran, gestärkt aus der Krise zu kommen. Und Sie alle haben mitgeholfen.”

“Wir sind kreativ, fleißig und solidarisch”

Der Bundespräsident äußerte als “Weihnachtswunsch”, dass “wir alles stärken, was uns verbindet”. Steinmeier hatte sich ähnlich bereits vor zwei Monaten geäußert: “Am Ende kommt es auch darauf an, wenn wir im Gegenwind stehen: Anstatt uns weiter auseinandertreiben zu lassen, müssen wir alles stärken, was uns verbindet”, sagte er Ende Oktober in einer Grundsatzrede im Schloss Bellevue.

Diesen Wunsch scheint der Bundespräsident zumindest teilweise als erfüllt anzusehen. “Was uns im Kern ausmacht, was uns immer stark gemacht hat, das hat Bestand: Wir sind kreativ, fleißig und solidarisch. Und daraus können wir die Kraft und die Hoffnung schöpfen für das neue Jahr.”

Steinmeier appellierte daher auch nicht an die Solidarität der Deutschen mit der Ukraine, sondern er bedankte sich dafür. “Liebe Landsleute, auch Sie spüren die Folgen dieses Krieges, vor allem die wirtschaftlichen Folgen”, sagte er. “Aber Sie tragen die Lasten, weil Ihnen das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer nicht gleichgültig ist; weil Ihnen ihr Kampf für die Freiheit nicht egal ist; weil Sie solidarisch und mitmenschlich sind.”

“Friede ist noch nicht greifbar”

Dass wieder Frieden herrsche, sei in diesem Jahr “wohl unser sehnlichster Wunsch”, so Steinmeier. “Aber dieser Friede ist noch nicht greifbar. Und es muss ein gerechter Friede sein, der weder den Landraub belohnt noch die Menschen in der Ukraine der Willkür und Gewalt ihrer Besatzer überlässt.”

Zumindest indirekt widmete Steinmeier ein paar Sätze auch den Klimaaktivisten, die sich derzeit auf Straßen kleben und so den Verkehr blockieren. Für den Kampf gegen den Klimawandel seien der “Ehrgeiz der Jungen und die Erfahrung der Alten” nötig, sagte der Bundespräsident. “Denn wir alle haben doch ein gemeinsames Ziel: dass die Jüngeren nicht die ‘letzte Generation’ sind, sondern die erste Generation einer klimafreundlichen Welt.”

“Letzte Generation” nennt sich die Gruppe von Klimaaktivisten, die die umstrittenen Aktionen organisiert. In einer Nebenbemerkung machte Steinmeier deutlich, dass er das Anliegen zwar unterstützt, das konkrete Vorgehen aber kritisch sieht. Er wünsche sich, “dass die Jüngeren sich engagieren, dass sie kritisch sind – ohne der Sache des Klimaschutzes zu schaden, indem sie andere gegen sich aufbringen”.

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