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Selenskyj: Können Bachmut unmöglich aufgeben

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Mitten durch Bachmut zieht sich die Frontlinie zwischen der Ukraine und Russland. Trotz Verlusten auf beiden Seiten will Kiew an der Verteidigung der Stadt festhalten. Präsident Selenskyj wird deutlich.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die strategische Bedeutung Bachmuts unterstrichen und betont, die Stadt weiter verteidigen zu wollen. “Es ist unmöglich für uns, Bachmut aufzugeben”, sagte Selenskyj in einem Interview mit dem Nachrichtensender Al Arabiya. “Das würde die Kampffront erweitern und den russischen Streitkräften und Wagner die Möglichkeit geben, mehr von unserem Land einzunehmen.”

Russische Truppen führten am Sonntag nach ukrainischen Angaben zahlreiche Angriffe gegen die Städte Awdijiwka und Bachmut im Osten der Ukraine. Insgesamt seien dort rund 45 Angriffe unter Verlusten für den Gegner abgeschlagen worden, teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit.

Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau kämen russische Einheiten bei ihrem Versuch voran, die ostukrainische Stadt Bachmut vollständig zu erobern. Sie sollen demnach zwei weitere Straßenblöcke im Westen der seit Monaten schwer umkämpften Stadt eingenommen haben. Luftlandeeinheiten würden zudem im Norden und Süden Verstärkung leisten. Der britische Geheimdienst attestierte den Russen in Bachmut zumindest “schleichende Fortschritte”.

Auch aus Marjinka wurden mehrere russische Angriffe gemeldet. Russische Militärs berichteten dagegen von wiederholten ukrainischen Artillerieangriffen auf Donezk. Die Großstadt im Donbass sei am Sonntag mindestens fünfmal aus Raketenwerfern beschossen worden, meldete die russische Staatsagentur Tass. Über die Auswirkungen dieser Angriffe wurden keine Angaben gemacht. Artillerieangriffe wurden auch aus der ukrainisch kontrollierten Region Cherson im Süden des Landes gemeldet. Dort seien 35 Ortschaften beschossen worden, teilte der Generalstab in Kiew mit. Die Frontlinien blieben demnach unverändert.

Ukraine: Moskau hat Stabilität der Welt zerstört

Aus Sicht des ukrainischen Außenministers Dmytro Kuleba hat Russland neben dem Frieden in seinem Land und in ganz Europa die bis zum Kriegsbeginn herrschende Stabilität der Weltordnung zerstört. “Es hat die Grundprinzipien der Menschheit zerstört, indem es unsägliche Gräueltaten verübt hat”, schrieb Kuleba in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung “Die Welt”. Es könne auch keinen wirklichen Frieden geben, wenn Moskau nicht für alle Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werde.

Die Hoffnungen auf ein 21. Jahrhundert im Zeichen des Friedens hätten sich durch das Vorgehen Russlands zerschlagen. “Stattdessen hat Russland uns in ein langes, von kolonialen Eroberungen geprägtes 19. Jahrhundert zurückgeworfen”, schrieb Kuleba. “Dieser Krieg hat gezeigt, dass die Sicherheit in der Region unteilbar ist. Eine Bedrohung für einen ist eine Bedrohung für alle.” Die Zukunft der euroatlantischen Sicherheit werde “auf dem Schlachtfeld in der Ukraine entschieden”.

Kuleba erteilte Rufen nach schnellen Verhandlungen zwischen Moskau und Kiew eine klare Absage. “Sollten wir jetzt einen Fehler begehen und uns dafür entscheiden, Putin für seine Aggression in irgendeiner Form zu belohnen, anstatt ihn als Lehre für alle anderen Möchtegern-Aggressoren zu besiegen, wird die Zukunft der Ukraine, Europas und der ganzen Welt gefährdet.” Dauerhafter Frieden könne nur durch die Wiederherstellung der international anerkannten Grenze der Ukraine erreicht werden. “Echter Frieden bedeutet eine Welt, die unter der Herrschaft des Völkerrechts vereint ist”, so Kuleba. Aus den Lehren der Geschichte des vergangenen Jahrhunderts sei klar erkennbar, “dass die Welt einen echten Frieden braucht, und kein Appeasement”.

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