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Selenskyj empfiehlt russischen Krim-Truppen den Rückzug

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Die Ukraine beharrt auf der Befreiung der Krim. Denn die annektierte Halbinsel ist nicht nur symbolisch wichtig für das Land, sondern auch ein hoch militarisiertes Gebiet. Den russischen Truppen legt der ukrainische Präsident Selenskyj nahe, die Halbinsel freiwillig zu verlassen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat noch einmal bestätigt, dass er sich eine diplomatische Lösung für die Krim vorstellen kann, die von Russland völkerrechtswidrig annektierte Halbinsel aber nicht aufgeben wird. Es könne keinen nachhaltigen Frieden in der Ukraine und damit auch nicht in Europa geben, wenn Russland die Krim und die anderen besetzten Gebiete in der Ukraine nicht verlässt, sagte Selenskyj in einer Videoansprache zur Eröffnung des italienischen Ambrosetti-Wirtschaftsforums.

“Es hängt alles vom Feind ab”, betonte Selenskyj in seiner Botschaft weiter. Er legte den russischen Truppen auf der Krim den Rückzug nahe. “Die Frage der Rückeroberung kann militärisch oder diplomatisch gelöst werden”, sagte der ukrainische Präsident. “Die russischen Truppen sollten die Halbinsel ohne weiteren Druck verlassen, das wird Leben retten.”

Selenskyj hatte bereits am vergangenen Sonntag eine Verhandlungslösung für die Krim in Aussicht gestellt. “Wenn wir uns an der administrativen Grenze zur Krim befinden, glaube ich, dass es möglich sein wird, die Entmilitarisierung Russlands auf der Halbinsel politisch voranzutreiben”, sagte er in einem Interview im ukrainischen Fernsehen. Damit einher würde die Zerstörung der Kertsch-Brücke gehen, wodurch die russischen Truppen auf der Krim eingeschlossen und von Nachschublieferungen abgeschnitten wären.

Mehr als 230 militärische Objekte

Die Rückeroberung oder Befreiung der Krim ist für die Ukraine nicht nur symbolisch wichtig. Auf ihr befindet sich der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Zugleich existiert dort ein hochgerüstetes Militärnetzwerk, das Russland im Februar 2022 als Aufmarschgebiet für die südukrainischen Regionen genutzt hatte. Insgesamt gibt es auf der Halbinsel mehr als 230 Objekte, die militärisch genutzt werden können.

In seiner Videoansprache betonte Selenskyj nach Angaben des italienischen Fernsehsender RAI auch, dass Russland sich anders als behauptet nie für die russischstämmige Bevölkerung der Krim eingesetzt habe. “Schauen Sie sich an, was passiert ist. Hat die Besatzung Zivilisation, Tourismus, Wirtschaft gebracht? Nichts davon”, sagte der ukrainische Präsident. “Eine Halbinsel, die einst Touristen und Unternehmen anzog, ist ein besetztes und militarisiertes Gebiet und kann nicht wachsen.”

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