Nach dem Fund mutmaßlich russischer Drohnentrümmer auf rumänischem Staatsgebiet zieht Bukarest Konsequenzen und verlegt Soldaten und Ausrüstung ins Donaudelta. Im Notfall werde man russische Drohnen abschießen, teilt das Militär mit.
NATO-Mitglied Rumänien will im Notfall Flugabwehrsysteme gegen russische Drohnen einsetzen, um das eigene Staatsgebiet zu schützen. Das meldete der rumänische Nachrichtensender Digi24 unter Bezugnahme auf den stellvertretenden Generalstabschef Gheorghita Vlad. Demnach habe Bukarest bereits Soldaten und Ausrüstung in das Donaudelta an der Grenze zur Ukraine verlegt.
“Wir haben beschlossen, rund 600 Soldaten zu entsenden, um unsere Verteidigungslinie im nördlichen Teil von Dobrudscha zu verstärken. Wir haben einige Radargeräte aufgestellt, unsere Abwehrsysteme aktiviert und Gespräche mit unseren Verbündeten geführt, um Möglichkeiten zur Abwehr der russischen Aggression zu finden”, wird Vlad von dem Sender zitiert. Auf die Frage, ob Rumänien seine Flugabwehrsysteme gegen russische Drohnen einsetzen würde, antwortete Vlad: “Je nach Ausmaß der Bedrohung sind wir bereit, alle militärischen Mittel einzusetzen, um unser Territorium zu verteidigen.”
In den vergangenen Tagen wurden in der Nähe der Dörfer Victoria, Nufaru und Plauru im Donaudelta Trümmerteile von mutmaßlich russischen Drohnen gefunden. Bukarest warf Moskau daraufhin die “Verletzung des Luftraums” vor und bestellte den russischen Botschafter ein.
Von Plauru bis zum ukrainischen Hafen Ismajil sind es weniger als 500 Meter. Victoria und Nufaru liegen etwa 14 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Die ukrainischen Häfen entlang der Donau und am Schwarzen Meer sind seit der Aufkündigung des Getreideabkommens durch Moskau verstärkt Ziele russischer Angriffe. Aufgrund der Situation hat Rumänien mit dem Bau von Luftschutzbunkern in der Grenzregion begonnen.