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Rügen wehrt sich gegen Flüssiggasterminal

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Seitdem kein russisches Gas mehr nach Deutschland fließt, muss sich die deutsche Regierung nach anderen Quellen umsehen. So werden zu Beginn des Jahres erste schwimmende LNG-Terminals in Betrieb genommen. Nun soll auch im Hafen von Rügen ein Terminal gebaut werden – doch der Gegenwind ist stark.

Mecklenburg-Vorpommern bittet um Aufschub der Aufnahme von Mukran in das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes. In einem gemeinsamen Statement erklärten Wirtschaftsminister Reinhard Meyer und Umweltminister Till Backhaus: “Der Bund möchte Mukran als Standort. Für die Akzeptanz vor Ort ist entscheidend, dass man sich ausreichend Zeit für Gespräche und Erörterung der Pläne mit den Beteiligten nimmt.” Das Land arbeite an einem Katalog von Maßnahmen aus Sicht Mecklenburg-Vorpommerns, insbesondere der Insel Rügen, der dem Bund zeitnah übermittelt werden solle. “Die Landesregierung bittet deshalb die Bundesregierung darum, das LNG-Änderungsgesetz jetzt noch nicht auf den Weg zu bringen.”

Für den Bau eines in Mukran geplanten Flüssigerdgas-Terminals soll der Hafen im Osten der Insel Rügen in das LNG-Beschleunigungsgesetz aufgenommen werden. Das war am Montag aus Kreisen des Bundeswirtschaftsministeriums bekannt geworden. Die Aufnahme soll den Weg für ein schnelleres Genehmigungsverfahren ebnen. Die konkreten Planungsunterlagen müssten von den zuständigen Landesbehörden geprüft werden. Das Bundeswirtschaftsministerium hält nach derzeitigen Schätzungen eine Inbetriebnahme im ersten Quartal 2024 für möglich.

Massiver Widerstand auf Rügen

Das geplante Terminal ist umstritten. Umweltschützer, Lokalpolitiker auf Rügen sowie der Tourismussektor der Insel wehren sich gegen die Ausbaupläne. Sie befürchten Auswirkungen auf das Ökosystem und erhöhten Schiffsverkehr. Klimaschützer kritisieren die LNG-Pläne der Bundesregierung auch insgesamt als überdimensioniert und nicht kompatibel mit dem Klimaschutzgesetz.

Aus dem Bundeswirtschaftsministerium hieß es am Montag, dass die neuen Pläne in der Kapazität und vom Einfluss auf die Umwelt deutlich kleiner ausfielen als ursprünglich. Es werde nur noch mit zwei statt drei bis vier schwimmenden Terminals geplant; der Standort im Hafen von Mukran habe bedeutend weniger schwerwiegende Auswirkungen auf die Umwelt als die Alternative auf hoher See.

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