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Prigoschin ruft Russen zur Hilfe im Munitionsstreit auf

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Seit Tagen wirft Prigoschin dem russischen Militär vor, seiner Söldnertruppe Munition vorzuenthalten. Nun soll ihn die Bevölkerung – vom “Fahrer” bis zur “Flugbegleiterin” – bei seiner Forderung unterstützen. Der Aufruf zeigt, wie zerrüttet das Verhältnis zwischen dem Wagner-Chef und Moskaus Armee ist.

Der Chef der russischen Söldnertruppe Wagner hat seine Landsleute aufgerufen, ihn in seinen Forderungen nach Munition zu unterstützen und Druck auf die Armee auszuüben. “Wenn jeder Russe – das ist kein Aufruf zu Kundgebungen – (…) einfach nur sagen würde: ‘Gebt Wagner Munition’ (…) dann wäre das schon sehr bedeutend”, sagte Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin in einer von seinem Pressedienst verbreiteten Tonaufnahme.

Der beispiellose Aufruf des Chefs der Söldnertruppe ist ein weiterer Beleg für das Ausmaß der Spannungen zwischen der Söldnertruppe und dem russischen Generalstab. Prigoschin beschuldigt das russische Oberkommando seit Tagen, die Söldner im Kampf um die Stadt Bachmut in der Ostukraine nicht mit Munition zu versorgen. In Russland kann Kritik am russischen Militär mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden. Mehrere Oppositionelle sind aufgrund dieses Gesetzes inhaftiert.

Prigoschin forderte nun in seiner neuen Audiobotschaft Russen vom “Fahrer” bis zur “Flugbegleiterin” auf, das Thema Munition für Wagner zur Sprache zu bringen. “Wir werden sie zwingen, uns Munition zu geben”, betonte er. Am Dienstag hatte Prigoschin Generalstabschef Waleri Gerassimow und Verteidigungsminister Sergej Schoigu beschuldigt, “Verrat” an Wagner zu begehen, indem sie die von den Söldnern geforderte Munition nicht lieferten.

Das russische Verteidigungsministerium reagierte am Dienstag auf diese Vorwürfe mit einer Erklärung, in der die Munition detailliert aufgelistet ist, die laut offiziellen Angaben an die “freiwilligen Sturmgeschwader” geliefert wurde – ein Name, den die Armee offenbar für Wagner verwendet. Der Sprecher des Kreml, Dmitri Peskow, kommentierte den Konflikt zunächst nicht.

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