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Opposition in Belarus spricht von Virus bei Lukaschenko

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Tagelang ist Lukaschenko verschwunden, dann taucht er müde und mit bandagierter Hand im Staatsfernsehen auf. Seine politischen Gegenspieler behaupten, sie wüssten, was dem belarussischen Machthaber fehlt. Eine starke Infektion löse bei ihm Herzprobleme aus, sagen sie.

Der belarussische Oppositionspolitiker Pawel Latuschka hat Berichte bestätigt, denen zufolge Machthaber Alexander Lukaschenko gesundheitlich angeschlagen ist. “Wir können definitiv sehen, dass Lukaschenko krank ist”, sagte der im Warschauer Exil lebende Latuschka dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND, Dienstagsausgaben). “Er sieht sehr schlecht aus, er hat Probleme mit seiner Atmung und seinen Stimmbändern. Nach unseren Informationen hat er eine starke Virusinfektion, die ihm Herzkomplikationen bereitet”, sagte Latuschka weiter.

Der belarussische Machthaber war mehrere Tage lang nicht öffentlich aufgetreten und wichtigen Terminen ferngebliebenen, weshalb über gesundheitliche Probleme spekuliert wurde. Am Montag hatte sich Lukaschenko erstmals wieder gezeigt und öffentlich geäußert. Auf drei vom Minsker Präsidentenbüro veröffentlichten Fotos war er mit müdem Gesichtsausdruck und einem Verband an der linken Hand zu sehen.

“Er war sechs Tage lang abwesend, und aufgrund der großen öffentlichen Resonanz hat man offenbar beschlossen, ihn wieder zu zeigen”, sagte Latuschka dem RND. Der Oppositionspolitiker war einst Kulturminister von Belarus und ist heute Vizechef des Vereinigten Übergangskabinetts von Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja.

Strategie der Opposition unverändert

Mit Blick auf die Fotos sagte Latuschka, der Zustand des belarussischen Staatschefs erfordere offensichtlich Bettruhe. Die Strategie der Opposition sei unverändert: “Wir arbeiten weiter daran, Lukaschenko für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und für die Abschiebung ukrainischer Kinder, die er persönlich auf dem Territorium von Belarus durchführen lässt, zur Verantwortung zu ziehen”, sagte der Oppositionspolitiker.

Der 68-jährige Lukaschenko ist seit 1994 in Belarus an der Macht. Nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentschaftswahl 2020 beanspruchte er den Sieg für sich. Es folgten Massenproteste, an denen sich hunderttausende Menschen beteiligten. Lukaschenko ließ die Proteste gewaltsam niederschlagen. Viele Oppositionelle wurden festgenommen oder flohen ins Ausland.

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