Obwohl es gemessen an der Wirtschaftskraft an der Spitze afrikanischer Staaten steht, kämpft Nigeria mit schwächelnder Konjunktur. Präsident Tinubu will beim nächsten G20-Gipfel um ausländische Investitionen werben. Auch über eine Mitgliedschaft Nigerias im Staatenbund denkt er nach.
Nigeria als größtes Land Afrikas erwägt eine Mitgliedschaft im Staatenbund G20 der weltweit wichtigsten Wirtschaftsmächte. Dies sei das Ergebnis von Konsultationen über Risiken und Vorteile einer solchen Mitgliedschaft, sagte ein Sprecher von Präsident Bola Tinubu. Tinubu werde auf Einladung des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi auch am kommenden G20-Gipfel in Indien teilnehmen. Am Freitag hatte der Sprecher bereits erklärt, Nigeria wolle dort um ausländische Investitionen und globales Kapital zur Entwicklung der Infrastruktur werben.
Die nigerianische Regierung setzt zur Verbesserung der Lebensbedingungen verstärkt auf Investitionen statt auf Kredite. Das Land kämpft mit einer schwachen Wirtschaftsentwicklung, einer hohen Staatsverschuldung, einer zweistelligen Inflationsrate und Mängeln bei der Energieversorgung.
Nigeria ist mit rund 211 Millionen Einwohnern das bevölkerungsreichste Land Afrikas und das siebtgrößte Land weltweit. Gemessen an der Wirtschaftskraft steht der größte Öl-Exporteur des Kontinents ebenfalls an der Spitze der afrikanischen Staaten, noch vor Südafrika und Ägypten. Bislang ist Südafrika das einzige Mitglied Afrikas bei den G20.
Putin lässt sich bei Gipfel von Lawrow vertreten
Die “Gruppe der 20” besteht aus der Europäischen Union und den stärksten Volkswirtschaften aller Kontinente und repräsentiert knapp zwei Drittel der Weltbevölkerung. Sie vereint zudem vier Fünftel der weltweiten Wirtschaftskraft und drei Viertel des Welthandels. Das nächste Treffen findet am 9. und 10. September in Neu Delhi statt.
Der russische Präsident Wladimir Putin lässt sich bei dem Treffen von Außenminister Sergej Lawrow vertreten. Das kündigte Putin in einem Telefongespräch mit Indiens Premierminister Narendra Modi an, wie das Außenministerium in Neu Dehli vor wenigen Tagen mitteilte. Putin konzentriere sich auf die militärische Spezialoperation, wie Moskau den Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt, hieß es aus dem Kreml.