Nachdem die USA weitere Sanktionen gegen russische Unternehmen und Organisationen verhängen, kontert Moskau mit einem Einreiseverbot für Hunderte einflussreiche US-Amerikaner. Besonders hervorgehoben ist der 44. US-Präsident, der Russland in der Krim-Krise einst schwach nannte.
Als Reaktion auf ein neues Sanktions-Paket der USA gegen Russland hat Moskau ein Einreiseverbot gegen 500 US-Bürger verhängt. Dies sei die Antwort auf die “regelmäßigen antirussischen Sanktionen” der Regierung von US-Präsident Joe Biden, deren Absicht es sei, Russland maximalen Schaden zuzufügen, teilte das Außenministerium in Moskau mit. In der Auflistung ist auf Position 268 auch der frühere US-Präsident Barack Hussein Obama II neben anderen aktuellen und ehemaligen Politikern. Die Liste enthalte auch “Leiter von Unternehmen des militärisch-industriellen Komplexes, die Waffen an das Regime in Kiew liefern”.
Obama ist aber als eine von nur wenigen Persönlichkeiten in einer begleitenden Mitteilung ausdrücklich benannt und damit hervorgehoben. Dem 44. Präsidenten der Vereinigten Staaten und Putin wird seit ihrem ersten politischen Aufeinandertreffen ein angespanntes Verhältnis nachgesagt. In der Krim-Krise nannte der damalige US-Präsident Russland 2014 lediglich eine “Regionalmacht” und sagte, das Land handle “nicht aus Stärke, sondern aus Schwäche”. In Moskau dürfte das als Kränkung aufgefasst worden sein. Wie Obamas Name nun auf die Liste kommt, bleibt aber Spekulation. Das russische Außenministerium liefert keine Begründungen im Einzelfall – sondern nur die allgemeine, dass es sich um eine Vergeltung für US-amerikanische Sanktionen handele.
Die USA hatten unmittelbar vor dem Start des G7-Gipfels in Japan ein neues Paket an Sanktionen gegen Russland wegen des Angriffskriegs gegen die Ukraine angekündigt. Geplant sei unter anderem, etwa 70 Unternehmen und Organisationen aus Russland und anderen Ländern von US-Exporten abzuschneiden, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter. Außerdem sollen mehr als 300 Einzelpersonen, Unternehmen und Organisationen, Schiffe und Flugzeuge mit anderen Strafmaßnahmen belegt werden.