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Moskau soll 20 Folterstätten betrieben haben

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Eine internationale Ermittlergruppe legt offen: Mehrere Folterkammern im befreiten Cherson wurden vom russischen Staat geplant und finanziert. Demnach sollen der Inlandsgeheimdienst FSB und die Moskauer Gefängnisbehörde beteiligt sein. Die Methoden: Elektroschocks und Waterboarding.

Russland hat nach Angaben einer internationalen Ermittlergruppe in der ukrainischen Region Cherson mindestens 20 Folter-Einrichtungen betrieben. “Neue Beweise aus dem zuletzt befreiten Cherson zeigen, dass Folterkammern vom russischen Staat geplant und unmittelbar finanziert wurden”, teilte das von der EU, Großbritannien und den USA finanzierte Mobile Justice Team mit. Die Gruppe, die von der Stiftung Global Rights Compliance um den britischen Rechtsanwalt Wayne Jordash gegründet wurde, unterstützt ukrainische Staatsanwälte bei der Ermittlung von Kriegsverbrechen.

Die Folter-Einrichtungen in dem Gebiet, aus dem sich russische Truppen im November zurückgezogen hatten, seien unter anderem vom russischen Inlandsgeheimdienst FSB und von der russischen Gefängnisbehörde betrieben worden, erklärte die Ermittlergruppe. Mehr als 1000 Folter-Opfer hätten als Zeugen ausgesagt. Sie hätten von Elektroschocks und simuliertem Ertränken (Waterboarding) berichtet. Die Ermittler fügten hinzu, im Zusammenhang mit der Folter würden mehr als 400 Personen vermisst. Das russische Präsidialamt reagierte zunächst nicht auf die Bitte um eine Stellungnahme.

Zuvor hatten im November ukrainische Ermittler die Entdeckung von vier von den russischen Besatzern genutzten Folterstätten in Cherson berichtet. Sie hätten insgesamt vier Gebäude ausgemacht, in denen die “russischen Besatzer Menschen illegal festgehalten und brutal gefoltert” hätten, teilte die Generalstaatsanwaltschaft in Kiew mit.

Außerdem wurden einen Monat später nach ukrainischen Angaben auch Folterkammern speziell für Kinder gefunden. “Wir haben in der Region Cherson zehn Folterkammern gefunden, vier davon in der Stadt Cherson”, berichtet Dmytro Lubinets, der Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments. “In einer der Folterkammern fanden wir einen separaten Raum, eine Zelle, in der Kinder festgehalten wurden, selbst die Besatzer nannten sie so, eine Kinderzelle.” Die Zelle unterscheide sich von den angrenzenden Räumen nur dadurch, dass die Besatzer dünne Matten auf den Boden gelegt hätten. Im Zusammenhang mit Kriegsverbrechen in der Ukraine ermittelt auch der Internationale Strafgerichtshof in Den Haag.

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