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Macron will sich mit Bürgermeistern austauschen

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Seit Tagen wird Frankreich von massiven Krawallen erschüttert. Die anhaltenden Unruhen stürzen die Regierung von Präsident Macron in eine weitere schwere Krise. In der kommenden Woche will er über 200 von den Krawallen betroffenen Bürgermeister empfangen.

Nach tagelangen Unruhen nach dem tödlichen Schuss eines Polizisten auf einen 17-Jährigen in Frankreich will Präsident Emmanuel Macron mit den Parlamentspräsidenten und den Bürgermeistern betroffener Gemeinden beraten. Wie der Elysée-Palast nach einem Krisentreffen bekanntgab, wird Macron am Montag die Präsidentin der Nationalversammlung, Yaël Braun-Pivet, und den Präsidenten des Senats, Gérard Larcher, empfangen. Am Dienstag sei dann ein Treffen mit den Bürgermeistern von mehr als 220 Gemeinden geplant, in denen es Ausschreitungen gegeben habe. Macron habe zudem Premierministerin Elisabeth Borne gebeten, am Montag die Vorsitzenden der Fraktionen im Parlament zu empfangen.

Macron wolle mit einer “sorgfältigen und längerfristigen Arbeit beginnen, um die Gründe, die zu diesen Ereignissen geführt haben, gründlich zu verstehen”, erklärte das Präsidialamt. Die Regierung wolle erst die Ereignisse analysieren und dann Schlussfolgerungen ziehen. Neben Macron und Borne hatten sieben Ministerinnen und Minister an dem Krisentreffen teilgenommen, darunter Innenminister Gérald Darmanin und Justizminister Eric Dupond-Moretti. Binnen 48 Stunden soll die nächste Krisensitzung stattfinden.

Das französische Innenministerium meldete am heutigen Sonntag 719 Festnahmen, rund 600 weniger als in der Nacht davor. Die meisten der Festgenommenen hatten demnach Gegenstände bei sich getragen, die als Wurfgeschosse oder Waffen hätten dienen können. 577 Fahrzeuge und 74 Gebäude wurden in Brand gesetzt sowie 871 Feuer auf Straßen und Plätzen gezählt. Landesweit wurden laut vorläufigen Zahlen 45 Polizisten und Gendarmen verletzt und über 20 Polizeiwachen und Gendarmerie-Kasernen angegriffen.

Verglichen mit den Ausschreitungen in den Vornächten war das Ausmaß der Gewalt laut den Behörden jedoch geringer. “Ruhigere Nacht, dank des resoluten Einsatzes der Ordnungskräfte”, schrieb Innenminister Gérald Darmanin auf Twitter.

Die anhaltenden Unruhen stürzen die Regierung von Präsident Emmanuel Macron nach den Protesten der Gelbwesten und gegen seine Rentenreform in eine weitere schwere Krise. Am Samstag sah sich der Präsident gezwungen, seinen ab dem heutigen Sonntag geplanten Staatsbesuch in Deutschland abzusagen. Stattdessen setzte er eine Krisensitzung der Regierung an. Zudem wurde ein ständiger Krisenstab eingerichtet.

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