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Kuleba sieht drei Hauptprobleme bei Gegenoffensive

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Dafür, dass die ukrainsiche Gegenoffensive nicht schneller voran geht, nennt Kiew mehrere Gründe. Auf Kritik entgegnet der Außenminister: “Kommt her und versucht, auch nur zehn Schritte auf dem Schlachtfeld zu gehen, ohne getötet zu werden.”

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht in der russischen Lufthoheit eines der drei Hauptprobleme bei der Gegenoffensive seines Landes. Das von den Russen dicht verminte Gelände und die stark befestigten russischen Verteidigungslinien seien schwer zu überwinden, sagte er in einem Interview mit den zum Axel-Springer-Verlag gehörenden Medien “Bild”, “Welt” und “Politico”. “Und drittens leiden unsere Streitkräfte sehr darunter, dass uns Anti-Luft-, Anti-Hubschrauber- und Anti-Flugzeug-Waffen am Boden fehlen.”

Mithilfe von Kampfhubschraubern und Kampfflugzeugen sei es den Russen gelungen, “unsere Gegenoffensivkräfte zu treffen”. Die ukrainischen Soldaten müssten am Tag manchmal 200 oder 300 Meter durch ein Minenfeld robben, um das Gelände für die vorrückenden Truppen zu räumen. Auch seien die mit Beton, Stahl und anderen Materialien verstärkten Befestigungen der Russen schwer zu zerstören.

Zuletzt hatte Kiew auf Kritik am langsamen Vorankommen der Gegenoffensive verärgert reagiert. Allerdings ist auch der ukrainischen Führung klar, dass sie vor dem Hintergrund der westlichen Waffenhilfe Resultate vorzeigen muss. Kuleba sagte, die Entscheidung der westlichen Verbündeten für die Lieferung moderner westlicher Kampfjets hätte früher getroffen werden können. “Wenn die Entscheidung über die Flugzeuge vor etwa acht Monaten gefallen wäre, hätten wir sie wahrscheinlich schon jetzt.” Wie seit dem ersten Tag des Krieges “bitten wir unsere Partner, die Lieferungen zu beschleunigen”. Er habe aber keinen Zweifel, “dass westliche Flugzeuge im ukrainischen Luftraum kämpfen werden”.

Glaube an Erfolg der Gegenoffensive

Kuleba zeigte sich auch genervt von Kritik an mangelnden Fortschritten der Gegenoffensive. “Wir fühlen uns frustriert von denen, die jetzt sagen: Oh, das läuft nicht gut.” Den Kritikern rief er zu: “Kommt her und versucht, auch nur zehn Schritte auf dem Schlachtfeld zu gehen, ohne getötet zu werden.” Trotz alledem zeigte er sich überzeugt vom Sieg über die russischen Truppen. “Jeden Tag sehe ich die jüngsten Erfolge unserer Streitkräfte, sehe ich die Dynamik der Schlacht. Und ich sehe keinen einzigen Grund, warum unsere Gegenoffensive nicht erfolgreich sein sollte.”

Derweil wurde Kiew in der Nacht nach ukrainischen Angaben erneut angegriffen. Die Luftwaffe erklärte, sie habe den ersten russischen Drohnenangriff auf die Hauptstadt seit zwölf Tagen erfolgreich abgewehrt. Die Luftabwehr habe vorläufigen Erkenntnissen zufolge alle Ziele getroffen. Zeugen hörten Explosionen, die dem Geräusch von Flugabwehrsystemen ähnelten, die Ziele treffen. Bisher gibt es keine Informationen über mögliche Schäden. Zuletzt hatte das Land in der Nacht zum 20. Juni mehrere Städte in der Ukraine, darunter Kiew und das etwa 70 Kilometer von der polnischen Grenze entfernte Lwiw, aus der Luft angegriffen. Die Luftabwehr hatte damals ersten Angaben zufolge 28 von 30 Drohnen abgeschossen.

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