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Iran hindert Familie von Ex-Bayern-Profi Daei offenbar an Ausreise

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Die iranische Fußballlegende Ali Daei zeigt sich solidarisch mit der Protestbewegung im Iran. Seitdem schikaniert ihn das Mullah-Regime, schließt seine Läden. Nun trifft es die Familie des früheren Bayern-Profis: Ein Flug mit seiner Frau und Tochter an Bord wird umgeleitet. Verhaftet werden sie jedoch nicht.

Der Ehefrau und der Tochter von Irans Fußballlegende Ali Daei ist nach öffentlicher Unterstützung der Proteste gegen die Regierung womöglich die Ausreise verweigert worden. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur IRNA ist ein Flugzeug von Teheran nach Dubai (Vereinigte Arabische Emirate) mit beiden an Bord auf die iranische Insel Kisch umgeleitet worden, wo Daeis Angehörige die Maschine verlassen mussten.

Unter Berufung auf Justizkreise erklärte IRNA weiter, Daeis Ehefrau habe sich verpflichtet, die zuständigen Behörden über ihre Entscheidung zu informieren, bevor sie das Land verlasse, nachdem sie “mit den Gruppen gegen die islamische Revolution und den Aufständischen in Verbindung stand und zu Streiks aufgerufen hatte”.

Der frühere Bundesligaprofi Daei (Bayern, Hertha, Bielefeld) sagte, dass er Drohungen erhalten habe, nachdem er die Proteste, die durch den Tod von Mahsa Amini ausgelöst wurden, unterstützt habe. “Meine Tochter und meine Frau wurden aus dem Flugzeug geholt, aber sie wurden nicht verhaftet”, wurde der 53-Jährige von IRNA zitiert: “Wären sie mit einem Ausreiseverbot belegt worden, hätte das System der Passpolizei dies anzeigen müssen: Niemand hat mir eine Antwort darauf gegeben. Ich weiß wirklich nicht, was der Grund ist.” Er bemühe sich nun darum, eine Rückkehr seine Familie nach Teheran zu organisieren. Die beiden wollten laut Daei lediglich für ein paar Tage nach Dubai reisen, so der 53-Jährige.

Regime beschlagnahmt zwischenzeitlich Daeis Reisepass

Am 27. September rief der frühere Fußballprofi wie andere Prominente die Regierung in den sozialen Medien dazu auf, “die Probleme des iranischen Volkes zu lösen, anstatt Repression, Gewalt und Verhaftungen anzuwenden”. Im Oktober sei dann sein Reisepass bei seiner Rückkehr aus dem Ausland beschlagnahmt worden, wie Daei der Nachrichtenagentur AFP sagte. Einige Tage später habe er ihn zurückerhalten. Später sagte er, er sei wegen der Niederschlagung der Proteste durch die iranischen Behörden nicht zur Fußballweltmeisterschaft in Katar gereist.

Anfang Dezember wurden Daeis Juweliergeschäft und sein Restaurant in Teheran versiegelt. Lokale Medien berichteten, dass die Schließung wegen “Zusammenarbeit mit antirevolutionären Gruppen im Cyberspace zur Störung des Friedens und der Geschäfte auf dem Markt” angeordnet wurde.

Der Iran wird seit Monaten von heftigen Protesten erschüttert. Ausgelöst wurden sie durch den Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini am 16. September. Die 22-Jährige war nach ihrer Festnahme durch die Sittenpolizei wegen eines nicht ordnungsgemäß getragenen Kopftuchs gestorben. Bei den Protesten wurden nach iranischen Angaben mehr als 200 Menschen getötet. Internationale Menschenrechtsorganisationen gehen von mehr als 450 Toten aus. Tausende Menschen wurden festgenommen.

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