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Haushälter schicken Bundestags-Faxgeräte in Rente

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Im Privatleben vieler Menschen spielt das Fax schon seit vielen Jahren keine Rolle mehr. In Wirtschaft und Politik sieht es anders aus, doch jetzt geht es dem Faxgerät doch noch an den Kragen: Die Haushälter setzen der Bundestagsverwaltung bei ihren Beratungen eine Galgenfrist bis zum Sommer.

Der Haushaltsausschuss will aus dem Bundestag alle Faxgeräte verbannen. In einem sogenannten Maßgabebeschluss fordern die Haushälter in ihrer Bereinigungssitzung zum Etat 2024 die Bundestagsverwaltung auf, bis spätestens 30. Juni 2024 alle Faxgeräte in den Liegenschaften des Bundestages abzuschaffen. Alle Arbeitsprozesse und Tätigkeiten, für die diese Geräte noch verwendet würden, sollten komplett digitalisiert werden.

“Ich freue mich, dass der Haushaltsausschuss auf unseren Vorschlag hin beschlossen hat, alle noch existierenden Faxgeräte in Rente zu schicken”, erklärte FDP-Politiker Torsten Herbst auf X. “Es wird höchste Zeit.”

Eine repräsentative Umfrage des Digitalverbands Bitkom hatte erst im vergangenen Mai ergeben, dass 82 Prozent der Unternehmen in Deutschland immer noch ein Faxgerät nutzen, um zumindest gelegentlich Dokumente zu übertragen. Ein Vergleich mit den Vorjahren zeigte allerdings auch, dass die Zahl der Anwender stetig zurückgeht: Ein Drittel der Unternehmen gab an, das Fax noch häufig oder sehr häufig zu nutzen. 2022 waren es noch 40 Prozent, 2018 sogar 62 Prozent der Unternehmen.

“Hat sich ein Kommunikationskanal erst einmal etabliert, dauert es, bis er vollständig abgelöst ist – selbst wenn es mittlerweile deutlich komfortablere und sicherere Kommunikationswege gibt”, kommentierte Bitkom das Ergebnis. Denn vor allem aus dem Privatleben vieler Menschen ist das Fax schon lange verschwunden. Doch speziell in der betrieblichen Kommunikation wird vor allem die hohe Nachweisbarkeit der Zustellung geschätzt.

Während der Corona-Pandemie zeigte sich auch, dass sich nach wie vor viele Arztpraxen an das Faxgerät klammern. Ebenfalls in einer Bitkom-Umfrage gab 2021 jeder fünfte Hausarzt (22) an, dass noch immer auf das Fax als bevorzugtes Kommunikationsmittel setze. Lediglich jeder zwanzigste Arzt kommuniziert demnach überwiegend via E-Mail mit anderen Praxen, Apotheken oder seinen Patienten.

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