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Angriff auf Kostjantyniwka könnte ukrainischer Fehlschuss gewesen sein

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Vor zwei Wochen schlägt eine Rakete in der ukrainischen Stadt Kostjantyniwka ein und tötet 16 Menschen. Laut der “New York Times” könnte es sich dabei um ein “tragisches Missgeschick” durch eine fehlgeleitete Rakete der Ukrainer handeln. Kiew pocht hingegen auf Beweise für einen russischen Beschuss.

Der Angriff auf einen Markt in der ukrainischen Stadt Kostjantyniwka in der Region Donezk vor rund zwei Wochen könnte entgegen ersten Annahmen von einer ukrainischen Luftabwehrrakete verursacht worden sein. Dies berichtet die “New York Times”. Die US-Zeitung hatte zuvor Beweise gesammelt und analysiert, darunter Raketensplitter, Satellitenbilder, Zeugenaussagen und Beiträge in sozialen Medien. Bei dem Angriff wurden 16 Menschen getötet und 30 weitere verletzt.

Die Ukraine berichtete kurz nach dem Einschlag der Rakete auf dem Markt, dass es sich um einen russischen Angriff handele. Journalisten der “New York Times” bezweifeln nun, dass es sich wirklich um ein russisches Geschoss handelte. Sie verwiesen unter anderem auf die Richtung, aus der die Rakete einem Überwachungsvideo zufolge geflogen kam. Auch aufgrund weiterer Recherchen halten sie es demnach für wahrscheinlich, dass es sich um eine ukrainische Flugabwehrrakete handelte, die nahe der Nachbarstadt Druschkiwka abgefeuert wurde und dann unbeabsichtigt in Kostjantyniwka einschlug.

“Der Angriff scheint ein tragisches Missgeschick gewesen zu sein”, heißt es in der US-Zeitung. Luftverteidigungsexperten zufolge können Raketen wie diejenige, die auf dem Markt einschlug, aus verschiedenen Gründen vom Kurs abkommen, etwa durch eine elektronische Fehlfunktion oder eine Lenkflosse, die beim Start beschädigt oder abgeschert wurde.

Kiew: Gerüchte fördern Verschwörungstheorien

Kiew bekräftigt hingegen, dass der Beschuss von russischer Seite gekommen sei. “Den Angaben der Ermittler zufolge hat der Feind auf dieses zivile Objekt eine S-300-Rakete abgefeuert”, zitierte das Internetportal “Ukrajinska Prawda” den ukrainischen Geheimdienst SBU. Belegt sei dies durch die am Einschlagsort gefundene Raketentrümmer. Russische Truppen befinden sich rund 20 Kilometer östlich sowie etwa 30 Kilometer südlich von Kostjantyniwka.

Auch der Berater im Präsidentenbüro, Mychajlo Podoljak, wies Berichte zurück, wonach es sich bei dem Geschoss, das den Marktplatz des nicht weit von der Front entfernten Kostjantyniwkas traf, möglicherweise auch um eine fehlgeleitete ukrainische Rakete gehandelt haben könnte. Solche Gerüchte förderten “Verschwörungstheorien”, sagte Podoljak.

“Die Gesellschaft wird eine Antwort auf die Frage erhalten, was eben in Kostjantyniwka geschehen ist”, sagte Podoljak und verwies auf eingeleitete Ermittlungen. “In der Zwischenzeit dürfen wir nicht vergessen: Es war Russland, das diese Invasion der Ukraine gestartet hat, und es ist Russland, das verantwortlich für den Krieg in unserem Land ist.”

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