Aktuelle Deutschland Nachrichten

+++ 21:18 Mindestens zwei Tote bei ukrainischem Artillerieangriff auf Donezk +++

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Während Selenskyj in den USA ist, gehen die Kämpfe in der Ukraine weiter. Bei einem Artillerieangriff der ukrainischen Streitkräfte auf die russische kontrollierte Stadt Donezk im Osten der Ukraine sind am Abend nach Angaben aus der Region mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. “Die Zahl der Verletzten wird noch festgestellt”, zitiert die Agentur Tass einen Vertreter der von Russland eingesetzten Verwaltung. Mehrere Stadtteile seien von ukrainischer Raketenartillerie beschossen worden. Dabei sei erheblicher Schaden entstanden. Die Angaben lassen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Das Zentrum von Donezk ist nur knapp zehn Kilometer von der vordersten Frontlinie entfernt.

+++ 21:03 “Stehen hinter den tapferen Menschen in der Ukraine” – Biden sagt weitere Hilfe zu +++
Biden sagt der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland weitere Unterstützung zu. “Wir werden weiterhin die Fähigkeit der Ukraine stärken, sich selbst zu verteidigen, insbesondere die Luftverteidigung, und deshalb werden wir der Ukraine Patriot-Raketenbatterien bereitstellen”, sagt der US-Präsident im Oval Office in Washington. Seine Botschaft an den Gast: “Präsident Selenskyj, die Vereinigten Staaten stehen hinter den tapferen Menschen in der Ukraine.”

+++ 20:37 Selenskyj: “Große Ehre hier zu sein” +++
Joe Biden sichert der Ukraine die Solidarität der USA zu. “Das amerikanische Volk steht stolz an der Seite des ukrainischen Volkes”, erklärt der US-Präsident bei der Ankunft von Selenskyj im Weißen Haus. “Zuallererst danke”, sagt das ukrainische Staatsoberhaupt. “Es ist eine große Ehre, hier zu sein.”

+++ 20:10 Selenskyj im Weißen Haus eingetroffen +++
Selenskyj ist im Weißen Haus eingetroffen. TV-Bilder zeigen, wie der 44-Jährige in Washington von US-Präsident Joe Biden und seiner Ehefrau Jill empfangen wird. Biden und Selenskyj begrüßen sich mit Handschlag. Später ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant.

Joe und Jill Biden begrüßen Wolodymyr Selenskyj im Weißen Haus.

(Foto: picture alliance/dpa/AP)

+++ 19:52 Selenskyj wirbt in Washington für weitere Unterstützung der Ukraine +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei seinem Besuch in Washington eine weitere Stärkung und Unterstützung seines Militärs im Krieg mit Russland erreichen. “Ich bin heute in Washington, um dem amerikanischen Volk, dem Präsidenten und dem Kongress für ihre dringend benötigte Unterstützung zu danken. Und auch, um die Zusammenarbeit fortzusetzen und unseren Sieg näher zu bringen”, schreibt Selenskyj bei Telegram. Er werde eine Reihe von Verhandlungen führen, um die Widerstandsfähigkeit und Verteidigungskraft der Ukraine zu stärken. “Nächstes Jahr müssen wir unserem ganzen Land, unserem ganzen Volk, die ukrainische Flagge und die Freiheit zurückgeben.”

+++ 19:45 Ukrainischer Minister: Getreideernte dürfte 2022 einbrechen +++
Die ukrainische Getreideernte ist nach Einschätzung des Landwirtschaftsministers in diesem Jahr eingebrochen. Die Getreideproduktion dürfte auf 22 bis 23 Millionen Tonnen von 41,9 Millionen Tonnen 2021 gefallen sein, sagt Minister Mykola Solski. Grund sei die Verringerung der Anbaufläche nach der russischen Invasion durch Zerstörung. Im September hatte das Ministerium noch 25 bis 27 Millionen Tonnen vorhergesagt. Grund sei auch ein Mangel an Treibstoffen und Geldern bei den Landwirten. Die Qualität des Getreides dürfte auch schlechter ausfallen.

+++ 19:28 Trümmer und unzählige Minen – CNN-Reporter besuchen Schlangeninsel: “Ein Pulverfass” +++
Seit zehn Monaten tobt der russische Angriffskrieg in der Ukraine. Eines der ersten Ziele ist die strategisch wichtige Schlangeninsel, welche die Russen nach ihrer Eroberung Ende Juni wieder verlassen. Seither gibt es immer wieder Angriffe. Trotz dessen darf nun erstmals seit Kriegsbeginn ein ausländisches Kamerateam auf die Insel.

+++ 19:01 Kiew: Russische Artilleriestellung in der Region Cherson zerschlagen +++
Die ukrainischen Streitkräfte haben nach eigener Darstellung eine größere russische Artilleriestellung zerstört. Auf einem Feldflugplatz bei Kachowka in der Region Cherson im Süden des Landes seien von den Besatzungstruppen etwa 30 verschiedene Artilleriesysteme sowie Flugabwehrwaffen samt Munition und Treibstoff zusammengezogen worden, berichtet der ukrainische Generalstab. Über das Ausmaß der Zerstörung liegen bisher keine weiteren Informationen vor. Die Angaben können zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 18:49 Selenskyj zu Washington-Besuch in den USA gelandet +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist in den USA angekommen. Das teilt ein Vertreter der US-Regierung mit. Selenskyj soll unter anderem vor dem US-Kongress sprechen. Vorgesehen ist auch ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden.

+++ 18:35 USA stellen Patriot-Flugabwehr und neue Militärhilfe für Kiew bereit +++
Die US-Regierung wird der Ukraine erstmals das Patriot-Flugabwehrsystem liefern. Es sei Teil eines neuen Militärhilfe-Pakts in Höhe von 1,85 Milliarden US-Dollar (rund 1,7 Milliarden Euro) für das von Russland angegriffene Land, teilt das US-Außenministerium mit. Damit steigt die gesamte US-Militärhilfe für die Ukraine seit Beginn der Amtszeit von Präsident Joe Biden im Januar 2021 auf 21,9 Milliarden US-Dollar. Das Weiße Haus hatte bereits zuvor mitgeteilt, dass die US-Regierung im Zuge des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington die Patriot-Lieferung und die zusätzliche Militärhilfe offiziell bekanntgeben werde. “Wir werden die Ukraine so lange unterstützen, wie es nötig ist, damit Kiew sich weiterhin verteidigen kann und zu gegebener Zeit am Verhandlungstisch eine möglichst starke Position einnimmt”, erklärt nun das Außenministerium. In dem neuen Paket sind den Angaben nach neben dem Patriot-Flugabwehrsystem weitere Unterstützung für die Luftverteidigung sowie zusätzliche Munition und wichtige Ausrüstung enthalten.

+++ 18:20 Russland: Kein Treffen von IAEA-Chef und Putin geplant +++
Bei dem nach russischen Angaben für Donnerstag geplanten Russland-Besuch des Chefs der UN-Atomaufsicht ist dem Kreml zufolge kein Treffen mit Präsident Wladimir Putin vorgesehen. Putin habe nicht vor, Gespräche mit IAEA-Chef Rafael Grossi zu führen. Die Nachrichtenagentur RIA Nowosti hat unter Berufung auf einen ranghohen russischen Diplomaten gemeldet, dass es bei Grossis Besuch um die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das Atomkraftwerk Saporischschja in der südlichen Ukraine gehen soll. Das AKW liegt in russischbesetztem Gebiet. Es geriet in der vergangenen Monaten wiederholt unter Beschuss, was Sorgen vor einer Nuklearkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.

+++ 17:44 Putin verspricht Erhalt des russischen Sozialstaats +++
Der Krieg gegen die Ukraine werde die wirtschaftlichen und sozialen Verhältnisse in Russland nicht eintrüben, verspricht Präsident Wladimir Putin. Die Wirtschaft werde nicht in eine Kriegswirtschaft verwandelt werden. Russland werde seine militärischen Kräfte stetig und geordnet verbessern, ohne staatliche soziale Maßnahmen auszuhöhlen.

+++ 17:11 Kriegsfolgen abfedern: EU genehmigt deutsche Milliardenhilfen +++
Deutschland darf von Russlands Krieg gegen die Ukraine betroffenen Unternehmen mit 49 Milliarden Euro unter die Arme greifen. Die EU-Kommission genehmigt nach eigenen Angaben eine entsprechende deutsche Regelung. Vorausgegangen war eine wettbewerbsrechtliche Prüfung. Das deutsche Unterstützungspaket zielt auf Unternehmen ab, die Endverbraucher von Strom, von Erdgas beziehungsweise von mit Erdgas oder Strom erzeugter Wärme sind. Die staatliche Förderung soll in Form von Zuschüssen gewährt und über Energieversorger in monatlichen Tranchen durch Rabatte bei Rechnungen bereitgestellt werden. Anschließend erstattet der Staat den Energieversorgern die Kosten.

+++ 16:45 Schoigu verkündet Ausbau russischer Armee +++
Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu kündigt an, die Streitkräfte des Landes zahlenmäßig deutlich aufzustocken. Er schlage vor, die Zahl der Soldaten auf 1,5 Millionen anzuheben, sagt Schoigu bei einer im Fernsehen übertragenen erweiterten Sitzung des Verteidigungsministeriums unter Leitung von Kremlchef Wladimir Putin. Das entspricht einer Aufstockung von 350.000 Soldaten. Der Kremlchef erklärte sich mit den Vorschlägen einverstanden. Vor allen bei den Zeitsoldaten soll deutlich nachgelegt werden. Deren Zahl soll auf 695.000 steigen. Zugleich wird auch der Alterszeitraum, in dem junge Männer als Wehrpflichtige eingezogen werden können, erweitert. Schoigu schlägt als Höchstgrenze 30 Jahre vor. Bisher wurden in Russland vor allem junge Männer nach Vollendung des 18. Lebensjahres einberufen.

+++ 16:12 CSU: “Leopard”-Panzer aus Europa an Ukraine liefern +++
Die CSU im Bundestag pocht zum Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in den USA auf eine Lieferung von “Leopard”-Kampfpanzern aus Europa an das von Russland angegriffene Land. “Der Krieg kann nur beendet werden, wenn die Selbstverteidigungsfähigkeit der Ukraine gestärkt wird”, sagt CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. Dazu sei die Lieferung von weiteren schweren Waffensystemen nötig. Es sei richtig, dass die USA die Ukraine mit zusätzlichen Patriot-Flugabwehrsystem unterstützen wolle, sagt Dobrindt. Er fügt an: “Auch Europa kann noch mehr tun. Wir sollten den Bitten der Ukraine auf Lieferung von europäischen “Leopard”-2-Panzern endlich nachkommen.”

+++ 15:46 Biden vor Treffen mit Selenskyj: “Es gibt viel zu besprechen” +++
US-Präsident Joe Biden freut sich auf den Besuch seines ukrainischen Amtskollegen Wolodymyr Selenskyj. “Ich wünsche dir einen guten Flug, Wolodymyr. Ich freue mich sehr, dass du kommst. Es gibt viel zu besprechen”, schreibt Biden auf Twitter. Selenskyj wird am Nachmittag zu einem Kurzbesuch in der US-Hauptstadt erwartet, wo er Biden treffen und eine Rede vor dem US-Kongress halten will. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, sagt im US-Fernsehen, es werde bei dem Gespräch der beiden Präsidenten auch um die Friedensbemühungen der Ukraine gehen. “Ich habe keinen Zweifel daran, dass sie über Selenskyjs Vorstellung von einem gerechten Frieden sprechen werden – und darüber, wie dieser aussehen könnte, was die Bestandteile dieses Friedens sind und wie wir der Ukraine dabei helfen können, diesen zu erreichen”, sagt Kirby. Offensichtlich sei aber auch, dass Putin im Moment nicht an Diplomatie interessiert sei.

+++ 15:20 Patriot vorgestellt – Wunderwaffe oder Auslaufmodell? +++
Die USA wollen die Ukraine mit dem Patriot-Luftabwehrsystem unterstützen, um Ziele der kritischen Infrastruktur gegen russische Angriffe zu sichern. Seit seinem Einsatz im Irak gilt es als Wunderwaffe. Doch ein Blick aufs Datenblatt offenbart auch Nachteile.

+++ 14:58 Estland schickt mobile Sauna für Frontsoldaten in die Ukraine +++
Estlands Militär unterstützt ukrainische Soldaten mit einer mobilen Sauna. Das auf ein Militärfahrzeug montierte Schwitzbad ist nach einem Bericht des estnischen Rundfunks zusammen mit einer Dusch- und Wascheinheit an die ukrainische Armee übergeben worden. Damit sollen in den kalten Wintermonaten die Abwehrkräfte der Soldaten an der Front gestärkt werden. “Es ist eine Anlage aus drei Maschinen, der es den Soldaten ermöglicht, zuerst in die Sauna zu gehen, sich zu duschen und danach auszuruhen. Und gleichzeitig währenddessen ihre Kleidung zu waschen und zu trocknen”, sagt der technische Entwickler Siim Nellis. Die mobile und mit Tarnnetzen bedeckbare Sauna soll zunächst an ein ukrainisches Freiwilligenbataillon geschickt werden, das schon seit März an der Front gegen russische Einheiten kämpft. Den Angaben zufolge können etwa 400 Soldaten pro Woche einen Aufguss machen und ihre Kleidung waschen. Die Anlage wurde in gemeinsamer Initiative von Hilfsorganisationen, der estnischen Freiwilligenarmee und einem Saunahersteller entwickelt.

+++ 14:35 Putin: Ukraine wurde von geopolitischen Rivalen gehirngewaschen +++
Russlands Präsident Wladimir Putin sieht eine Ursache im Krieg in der Ukraine in einer Gehirnwäsche der ehemaligen Sowjetrepubliken durch “geopolitische Rivalen”. Vor allem die Ukraine ist aus seiner Sicht manipuliert worden. Dabei habe sich Russland jahrelang um brüderliche Beziehungen bemüht, sagt der Präsident auf der Jahresabschlusstagung des Verteidigungsministeriums. Er sehe die Ukrainer auch immer noch als Brudervolk an. Was jetzt passiere, sei nicht das Ergebnis russischer Politik, sondern Frucht der Politik von “Drittländern”.

+++ 14:16 Zeitpunkt der USA-Reise kein Zufall? Jäger: Selenskyj düpiert Putin mit “PR-Coup” +++
Selenskyj kann mit seiner Reise nach Washington die Unterstützung durch die USA zementieren. Die US-Regierung sagt die Lieferung des Patriot-Luftabwehrsystems zu. Der Zeitpunkt der ersten Auslandsreise des ukrainischen Regierungschefs seit Kriegsausbruch ist klug gewählt, sagt Politikwissenschaftler Thomas Jäger.

+++ 13:51 Deutschland hat “keine Patriots für Ukraine verfügbar” +++
Die Bundesregierung begrüßt die Lieferung von US-Raketenabwehrsystemen des Typs Patriot an die Ukraine. Regierungssprecher Hebestreit betont zugleich, dass Deutschland nicht die Absicht habe, solche Systeme ebenfalls an die Ukraine abzugeben. Nach den drei in Polen stationierten Patriots stünden Deutschland derzeit keine weiteren Systeme dieser Art zur Verfügung.

+++ 13:40 Bundesregierung sieht Selenskyj-Reise als gutes Zeichen +++
Die Bundesregierung wertet die Reise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj in die USA als positiv. Dies sei ein gutes Zeichen und hoffnungsvoller Schritt, dass er die Ukraine für den Besuch verlassen könne, sagt der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit in Berlin.

Das Treffen mit Biden ist für 14 Uhr Ortszeit angesetzt, 20 Uhr MEZ.

+++ 13:32 Putin: Armee bekommt alles, was sie will +++
Putin bekräftigt sein Vorhaben, alle militärischen Ziele in der Ukraine zu erreichen. In einer Rede auf der Jahresabschlusstagung der russischen Militärchefs in Moskau preist er zugleich russische Soldaten und Kommandeure als “Helden”. Den russischen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine stellt er erneut als Abwehrkampf gegen die NATO dar. Es gebe keine Beschränkungen bei der Finanzierung der Armee. Alles, worum die Armee bitte, werde sie bekommen. Putin sagt auch, dass die neue russische Hyperschallrakete Sarmat in naher Zukunft einsatzbereit sein werde. Russland hatte bereits im Frühjahr angekündigt, dass die atomwaffenfähige Interkontinental-Rakete im Herbst einsatzbereit sein soll.

+++13:18 Belarus schränkt Zugang zu Grenzregion ein +++
Belarus schränkt den Zugang der Bevölkerung zu Teilen der südöstlichen Region Gomel ein, die an die Ukraine und Russland grenzt. Die Einreise, der zeitweilige Aufenthalt und die Bewegung in der Grenzzone in den Bezirken Loewski, Braginski und Choiniki der Region Gomel werde beschränkt, teilt die Regierung auf ihrer Website mit. Zur Dauer der Beschränkung gibt es keine Angaben. Ausgenommen seien Beamte, Beschäftigte und Bewohner dieser Gebiete. Russland hat den engen Verbündeten Belarus zu Beginn der Ukraine-Invasion als Aufmarschgebiet genutzt. Zudem kam es zuletzt zu gemeinsam Militärübungen in der Grenzregion Gomel. Am Montag besuchte Putin den belarussischen Staatschef Alexander Lukaschenko. Dies schürte in Kiew die Befürchtung, dass er den Verbündeten unter Druck setzen könnte, eine neue Front gegen die Ukraine zu eröffnen.

+++ 12:50 Wie Söldner-Chef Prigoschin Gefangene anwirbt +++
Der inhaftierte russische Oppositionspolitiker Alexej Nawalny beschreibt in einer Reihe von Tweets, wie der Gründer der Söldner-Truppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, auch in seinem Straflager Gefangene anzuwerben versucht.

Ein Augenzeuge habe ihm erzählt, dass Prigoschin, “ein kleiner, glatzköpfiger Mann”, mit einem Hubschrauber gekommen sei, die Häftlinge seien in einem Stadion versammelt worden. “Ich rufe euch auf, meine Sturmtruppen zu werden. In sechs Monaten begnadige ich euch, ihr habt fünf Minuten, um darüber nachzudenken.” Nawalny zufolge meldeten sich 80 bis 90 Freiwillige, danach habe es noch eine zweite Welle von Rekrutierungen gegeben.

+++ 11:56 Selenskyj-Berater: USA-Reise äußerst bedeutsam +++
Die Ukraine wertet den USA-Besuch von Präsident Selenskyj sowie das geplante Treffen mit US-Präsident Biden als “äußerst bedeutsam”. In einer schriftlichen Äußerung gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärt Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak: “Erstens zeugen sowohl der Besuch selbst als auch die Ebene der geplanten Treffen eindeutig von dem hohen Maß an Vertrauen zwischen den Ländern. Zweitens macht dies endlich Schluss mit den Versuchen der russischen Seite …, eine angeblich wachsende Abkühlung unserer bilateralen Beziehungen aufzuzeigen.” Dies sei nicht annähernd der Fall.

Die USA unterstützten die Ukraine zweifelsfrei. Der Besuch biete eine Gelegenheit, die wahre Lage in der Ukraine zu erklären, welche Waffen die Ukraine im Kampf gegen Russland benötige, und warum dies der Fall sei. “Meiner Meinung nach wird der Besuch zweifellos Schlüsselbereiche der militärischen Zusammenarbeit aktivieren und optimieren, die parteiübergreifende politische Unterstützung weiter mobilisieren und ein klareres Bild der Zukunft zeichnen, wenn der Krieg nicht korrekt beendet wird.”

+++ 11:14 Ringtausch: Tschechien erhält ersten “Leopard” 2 +++
Tschechien hat als Teil eines Ringtauschs mit Deutschland den ersten von mehr als einem Dutzend “Leopard”-2-Kampfpanzern des Rüstungskonzerns Rheinmetall entgegengenommen. Die Übergabe erfolgt auf einem Armeestützpunkt in Praslavice bei Olomouc im Beisein der Verteidigungsministerin Jana Cernochova und deutscher Vertreter. Das NATO-Mitglied erhält damit Ersatz für bereits an die Ukraine gelieferte T72-Panzer sowjetischer Bauart. Weitere 13 “Leopard”-2-Kampfpanzer sowie ein Bergepanzer “Büffel” sollen bis spätestens Ende 2023 folgen. Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ 10:59 Kreml droht mit Verschärfung des “Konflikts” +++
Aus Sicht des Kreml wird die Reise des ukrainischen Präsidenten Selenskyj nach Washington nichts Gutes bringen. Russland sehe keine Chance auf Friedensgespräche mit Kiew, sagt Kremlsprecher Peskow in einem Telefongespräch mit Reportern. “Die Waffenlieferungen gehen weiter, und die Palette der gelieferten Waffen wird immer breiter. All dies führt natürlich zu einer Verschärfung des Konflikts. Das verheißt nichts Gutes für die Ukraine”, sagt Peskow. Russland überzieht die Ukraine seit Monaten mit schweren Luftangriffen auf zivile Ziele.

+++ 10:30 IAEA-Chef fährt nach Moskau +++
Der Chef der UN-Atombehörde IAEA, Rafael Grossi, wird einem Medienbericht zufolge am Donnerstag in Russland erwartet. Es werde um die Einrichtung einer Sicherheitszone rund um das Atomkraftwerk Saporischschja in der Ukraine gehen, meldet die russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti unter Berufung auf einen russischen Diplomaten. Das AKW liegt in russisch besetztem Gebiet. Es geriet in den vergangenen Monaten wiederholt unter Beschuss, was Sorgen vor einer Nuklearkatastrophe schürte. Russland und die Ukraine machen sich gegenseitig für den Beschuss verantwortlich.

+++ 10:23 Lawrow: EU untersucht Nord-Stream-Explosionen nicht richtig +++
Russlands Außenminister Sergej Lawrow wirft den Europäern erneut vor, im Fall der durch Explosionen beschädigten Nord-Stream-Gaspipelines nicht richtig zu ermitteln. Es habe den Anschein, als ob “niemand in der Europäischen Union” den Vorgang objektiv untersuchen werde, behauptet Lawrow. Russland gibt Großbritannien die Schuld für die Detonationen, die im September Lecks in die Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee geschlagen haben. Die Regierung in London hat dies zurückgewiesen. Ermittler in Schweden und Dänemark haben Sabotage als Ursache für die Explosionen festgestellt. Sie haben jedoch nicht erklärt, wer dafür verantwortlich sein könnte.

+++ 09:06 Medwedew trifft Xi in Peking +++
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew ist in Peking eingetroffen und hat mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping gesprochen. Nach dem Treffen sagt er, bei dem Gespräch sei es um die “Kooperation zwischen den beiden Regierungsparteien Chinas und Russlands” gegangen, um die strategische Partnerschaft beider Länder sowie um “den Konflikt in der Ukraine”. Die Gespräche seien “nützlich” gewesen. Wegen der Sanktionen des Westens sucht Russland den Schulterschluss mit der Volksrepublik.

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Medwedew ist Chef der Kremlpartei “Geeintes Russland” sowie Vizechef des russischen Sicherheitsrates. Im Krieg gegen die Ukraine tritt er als Hardliner auf. 

(Foto: via REUTERS)

+++ 08:48 Russen dringen in Bachmut ein +++
Russische Truppen sind nach britischer Einschätzung in die seit Monaten umkämpfte Stadt Bachmut in der Ostukraine eingedrungen. “Die russische Infanterie hat jetzt wahrscheinlich in den östlichen Industriegebieten der Stadt Fuß gefasst und ist zeitweise in die Wohnviertel der Stadt vorgedrungen”, teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. “Straßenkämpfe dauern an.” Bei den russischen Truppen handele es sich um reguläres Militär als auch um Söldner der Gruppe Wagner.

Um Bachmut im Gebiet Donezk wird bereits seit Juni gekämpft. Bisher verlief die Frontlinie östlich der Stadt. Selenskyj hatte die Stadt am Dienstag überraschend besucht.

+++ 08:28 Selenskyjs Reise in die USA “überrascht alle hier” +++
In der Ukraine reagiert man überrascht und mit Freude auf die Nachricht von Selenskyjs Besuch in Washington, berichtet ntv-Reporterin Alexandra Callenius aus Kiew.

+++ 08:15 Selenskyj-Besuch in Washington “Botschaft an Putin und die Welt” +++
Nach Angaben des Weißen Hauses geht es beim Besuch des ukrainischen Präsidenten unter anderem darum, “eine Botschaft an Putin und eine Botschaft an die Welt zu senden, dass Amerika für die Ukraine da sein wird, solange es nötig ist”. Das sagt ein hochrangiger Vertreter des Weißen Hauses bei einer Schaltkonferenz mit Journalisten.

Auf die Frage, ob es darum gehe, die Republikaner auf die weitere Unterstützung der Ukraine zu verpflichten, sagt er, das Weiße Haus sei “zuversichtlich, dass trotz einiger Gerüchte und gegenteiliger Andeutungen die Unterstützung für die Ukraine breit, tief und überparteilich bleiben wird”. Im neuen Repräsentantenhaus, das im Januar erstmals zusammentreten wird, haben die Demokraten keine Mehrheit mehr.

+++ 07:48 Russische Ölexporte im Dezember gesunken +++
Die russischen Ölexporte sind nach Inkrafttreten des EU-Embargos und des westlichen Preisdeckels gesunken. Sie fielen im Dezember bislang im Vergleich zum Vormonat um elf Prozent auf rund 560.000 Tonnen pro Tag, wie die russische Tageszeitung “Kommersant” berichtet.

+++ 07:18 Söldnerchef bietet Selenskyj Verhandlungen an +++
Der in Russland einflussreiche Gründer der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, bietet dem ukrainischen Präsidenten Verhandlungen an. Das berichtet die US-Denkfabrik Institute for the Study of War. Auf Telegram veröffentlicht Prigoschin Videos, in denen er behauptet, in Bachmut eingetroffen zu sein – der Stadt, die Selenskyj am Dienstag besucht hatte. Das ISW schreibt, mit den Videos untergrabe der Söldnerchef – möglicherweise unbeabsichtigt – Putins Stellung als Anführer im Krieg. Im Gegensatz zu Selenskyj wagt Putin keine Besuche an der Front. Zugleich weist das ISW darauf hin, Prigoschins Verhandlungsangebot sei nicht ernst zu nehmen, da dieser keine offizielle Position in Russland habe.

+++ 07:04 USA liefern Patriots an die Ukraine +++
Die US-Regierung will der Ukraine das Patriot-Flugabwehrsystem zur Verteidigung gegen russische Luftangriffe liefern. US-Präsident Joe Biden werde das an diesem Mittwoch während des Besuchs des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington offiziell ankündigen, bestätigt das Weiße Haus.

+++ 07:01 Selenskyj-Besuch bestätigt +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Mittwoch zu seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs in Washington erwartet. Die US-Regierung bestätigt entsprechende Berichte. Zeitgleich twittert Selenskyj, er befinde sich auf dem Weg in die USA, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Er werde auch eine Rede vor dem Kongress halten.

+++ 06:50 Putin will Kriegsziele für 2023 festlegen +++
Russlands Machthaber Putin trifft sich nach Kreml-Angaben heute mit hochrangigen Militärvertretern, um die Ziele seiner Armee für das kommende Jahr festzulegen. Bei dem Treffen solle Verteidigungsminister Sergej Schoigu “über den Stand der militärischen Spezialoperation” in der Ukraine und über Waffenlieferungen an die Streitkräfte informieren. Rund 15.000 Menschen nehmen per Video an der Konferenz teil. Russland nennt seine Invasion in die Ukraine weiterhin nicht “Krieg”, sondern “Spezialoperation”.

+++ 05:11 Selenskyj auf dem Weg in die USA +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist auf dem Weg in die USA. Das berichten mehrere US-Medien. Dem Sender CNN zufolge ist ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus geplant. Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, bestätigt bislang zwar nicht, dass Selenskyj vorm Kongress spricht. Sie rief die Abgeordneten allerdings dazu auf, “physisch anwesend” zu sein.

+++ 02:41 Berichte: USA planen Lieferung von Patriot-Flugabwehr an Ukraine +++
Unterdessen verdichten sich die Hinweise, dass die US-Regierung das Patriot-Flugabwehrsystem an die Ukraine liefern wird. Wie mehrere US-Medien berichten, soll die geplante Lieferung während des möglichen Besuchs Selenskyjs an diesem Mittwoch in Washington bekannt gegeben werden. Mit dem Patriot-System (“Phased Array Tracking Radar to Intercept on Target”) kann die Infrastruktur und Bevölkerungszentren deutlich besser geschützt werden, während sich die Bewegungsfreiheit der ukrainischen Streitkräfte am Boden vergrößert. Es könnte – abhängig vom Standort – bis über russisches Gebiet reichen.

+++ 00:01 Russlands älteste Bürgerrechtsorganisation steht vor Schließung +++
Das russische Justizministerium beantragt vor Gericht die Schließung der noch zu Sowjetzeiten gegründeten Bürgerrechtsorganisation Moskauer Helsinki-Gruppe (MHG). Zur Begründung verweist das Ministerium darauf, dass die MHG gesetzeswidrig außerhalb der Moskauer Region tätig geworden sei. Die Moskauer Helsinki-Gruppe ist als regional tätige Nichtregierungsorganisation registriert. Weil Mitglieder der NGO bei Prozessen in anderen Regionen anwesend waren, soll sie nun aufgelöst werden. Die 1976 gegründete Gruppe wurde zu Sowjetzeiten verfolgt, erst später ließ der behördliche Druck nach.

+++ 23:04 US-Medien: Selenskyj will am Mittwoch Washington besuchen +++
Selenskyj will US-Medienberichten zufolge am Mittwoch bei seiner ersten Auslandsreise seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land Washington besuchen. Dem Nachrichtensender CNN zufolge ist ein Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus geplant. Auch ein Besuch des Kongresses ist vorgesehen. Selenskyj hat die Ukraine seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen sein Land am 24. Februar nicht verlassen. Die USA sind in dem seit knapp zehn Monaten andauernden Krieg der wichtigste Unterstützer der Ukraine.

+++ 22:24 Selenskyj: Werden alle Teile der Ukraine befreien +++
Präsident Selenskyj bekräftigt den Willen der Ukraine zur vollständigen Befreiung aller russisch besetzten Gebiete. “Wir werden alles Mögliche und Unmögliche, Erwartete und Unerwartete tun, damit unsere Helden alles haben, was sie brauchen, um zu gewinnen”, sagt er in seiner täglichen Videoansprache. Die Truppen sollten das erreichen, was “alle Ukrainer erwarten”. Selenskyj listet die zu befreienden Gebiete auf. “Das ist unsere Region Luhansk, das ist unser Süden der Ukraine, das ist unsere Krim”, sagt er. “Die Ukraine wird dem Feind nichts Eigenes überlassen.”

+++ 21:51 Putin bespricht sich mit Besatzungschefs +++
Putin hat in Moskau mit den von ihm eingesetzten Besatzungschefs der ostukrainischen Regionen Luhansk und Donezk die aktuelle Lage an der Front besprochen. Wie schon tags zuvor hob er die extrem schwierige Lage in den beiden Regionen hervor, wie die staatliche Nachrichtenagentur Tass berichtet. In der Unterredung mit dem Donezker Besatzungschef Denis Puschilin und dessen Lugansker Kollegen Leonid Paschetschin wollte sich Putin zunächst mit “lebenswichtigen Fragen” der Versorgung der Zivilbevölkerung in den beiden besetzten Gebieten mit Wasser, Heizung und Gesundheitsdiensten befassen, heißt es. “Erst danach werden wir zu Fragen der Sicherheit übergehen.” Putin hat zuletzt den Sicherheitskräften Russlands den Auftrag gegeben, die Bevölkerung der “neuen Gebiete” der Russischen Föderation besser zu schützen. Mit “neuen Gebieten” sind die besetzten Regionen im Süden und Osten der Ukraine gemeint.

+++ 21:16 Kiew meldet russische Panzerangriffe bei Bachmut +++
Nach dem Besuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj in der Frontstadt Bachmut im Osten des Landes kommt es in der Umgebung erneut zu schweren Kämpfen. “Der Feind setzt seine Bemühungen um Offensivoperationen gegen Bachmut und Awdijiwka fort”, teilt der Generalstab in Kiew mit. Unter anderem seien aus der Region Panzerangriffe gemeldet worden, ebenso wie Artillerieangriffe und vereinzelte russische Luftschläge. Nördlich davon hätten russische Truppen versucht, bei Kupjansk bessere Stellungen zu erreichen. Dort setze die russische Armee “ihr ganzes Spektrum” der Artillerie gegen mindestens 15 Siedlungen ein, heißt es weiter.

Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.

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