Nach mehrtägigem Marsch haben Angehörige der Hamas-Geiseln Jerusalem erreicht. Bei ihrer Ankunft schwenkten sie israelische Flaggen und trugen Plakate mit den Fotos der Geiseln. Der Demonstrationszug war am Dienstag in Tel Aviv gestartet, die Teilnehmer legten die rund 60 Kilometer zwischen den beiden Städten zu Fuß zurück. Vor dem Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu versammelten sich mehrere tausend Demonstranten und skandierten: “Bringt sie nach Hause, jetzt”.
Die Familien der Geiseln werfen der Regierung Netanjahu vor, sie nicht über ihre Bemühungen zur Befreiung zu informieren.
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+++ 17:51 Ägypten und Jordanien verurteilen angeblichen Beschuss von UN-Schule +++
Ägypten hat den mutmaßlichen Beschuss einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen als “schrecklichen Bombenanschlag der israelischen Besatzungstruppen” scharf verurteilt. Das Außenministerium erklärt, man betrachte den Vorfall als ein weiteres Kriegsverbrechen, das untersucht werden müsse und dessen Täter zur Rechenschaft gezogen werden müssten. Jordanien verurteilt in einer Erklärung des Außenministeriums die “abscheulichen und anhaltenden Kriegsverbrechen” Israels auf das Schärfste. Dazu zähle auch der jüngste Angriff auf die UN-Schule. Es handele sich um “einen eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht”. Das israelische Militär teilte zuvor mit, man prüfe Berichte zu dem angeblichen Angriff.
+++ 17:10 Hamas meldet Tote in UN-Schule, Israel prüft +++
Beim Einschlag eines Geschosses in einer UN-Schule im nördlichen Gazastreifen soll es zahlreiche Tote gegeben haben. Ein Sprecher des von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums in Gaza berichtete von vielen Toten und Verletzten in der Schule im Flüchtlingsviertel Dschabalia. Er warf der israelischen Armee vor, das Gebäude angegriffen zu haben. Das israelische Militär teilte mit, man prüfe die Berichte. Bilder aus Dschabalia zeigten mehrere Tote in Leichentüchern.
+++ 16:36 Mehr als 2000 Pro-Palästina-Demonstranten in Berlin +++
Deutlich mehr als 2000 Menschen demonstrieren in Berlin für Palästina und gegen die Angriffe Israels im Gazastreifen. Die Polizei spricht am Nachmittag von 2500 Teilnehmern. Zahlreiche Demonstranten tragen Palästinafahnen in den Farben Schwarz, Weiß, Rot und Grün – ebenso wie die schwarz-weiß gemusterten Palästinensertücher. Beim Auftakt der Kundgebung am Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof riefen viele Menschen: “Freiheit für Gaza” und “Freiheit für Palästina”. Auch Rufe wie “Deutschland finanziert, Israel bombardiert” sowie “Stoppt den Völkermord” waren zu hören. Der Veranstalter gab vom Lautsprecherwagen aus bekannt: “Wir wollen friedlich mit den Juden zusammenleben.”
+++ 16:16 Kanzler lobt deutsche Palästina-Hilfen +++
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Bedeutung der deutschen humanitären Hilfe für die Palästinenser betont. Deutschland stehe nicht nur an der Seite Israels, sondern sei mit den USA zusammen der größte Geber humanitärer Hilfe für die Palästinenser, sagt der SPD-Politiker im brandenburgischen Nuthetal in einem Bürgerdialog in seinem Wahlkreis. “Es sind nicht die Staaten in der Nachbarschaft, obwohl einige sehr reich sind”, betont er mit Blick auf die arabischen Länder. “Wir sind es, die es möglich machen, dass dort Schulen und Krankenhäuser betrieben werden”, sagt Scholz zu den Palästinensergebieten.
+++ 15:36 Pro-Palästina-Demos: “Die Stimmung bei der Polizei ist nicht richtig gut” +++
+++ 15:15 Auswärtiges Amt hakt Palästinenser-Hilfen ab: “Keine Auffälligkeiten” +++
Das Auswärtige Amt hat die humanitären Hilfszahlungen für die palästinensischen Gebiete auf den Prüfstand gestellt und nach Angaben aus dem Ministerium keinen Missbrauch feststellen können. “Die Überprüfung zur humanitären Hilfe für die Palästinenserinnen und Palästinenser ist abgeschlossen, und es hat keine Auffälligkeiten gegeben bezüglich möglicher indirekter Hilfen für terroristische Organisationen”, hieß es am Samstag aus dem Berliner Ministerium. Insgesamt hat Deutschland im laufenden Jahr humanitäre Hilfe in Höhe von rund 161 Millionen Euro für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten bereitgestellt.
+++ 14:46 Fast 130.000 Liter Treibstoff in Gaza angekommen +++
Einen Tag nach der Zusage Israels, für humanitäre Zwecke täglich die Einfuhr einer begrenzten Menge Treibstoff in den Gazastreifen zu erlauben, sind nach Angaben von Helfern mit Diesel befüllte Tankwagen angekommen. Der Generalsekretär des Ägyptischen Roten Halbmondes (ECR), Raed Abdel Nasser, sagt, dass drei mit rund 129.000 Litern Diesel beladene Lastwagen eingetroffen seien. Das UN-Hilfswerk für Palästinenser (UNRWA) erklärt, für humanitäre Einsätze sei viel mehr nötig als die Menge, die angekommen sei.
+++ 14:18 “Meine Heimat ist ein Friedhof”: Reporter flieht aus Gaza +++
+++ 13:58 Israel fordert erneut zum Verlassen mehrerer Viertel in Gaza auf +++
Israels Armee hat die Bewohner mehrerer Viertel der umkämpften Stadt Gaza erneut zur Evakuierung aufgefordert. Bis 16.00 Uhr Ortszeit sollten Anwohner zu ihrer eigenen Sicherheit aus den Stadtteilen im nördlichen Gazastreifen in den Süden fliehen, schreibt ein Sprecher der Armee auf Arabisch auf der Plattform X. Zur Evakuierung aufgerufen sind auch Bewohner des Flüchtlingsviertels Dschabalia. Zivilisten, die von der Terrororganisation Hamas an der Flucht gehindert würden, könnten sich per Telefon oder über die Plattform Telegramm an die israelische Armee wenden, heißt es.

Seit Beginn der israelischen Bodenoffensive gibt es immer wieder Feuerpausen der Armee, damit Zivilisten von Nord-Gaza nach Süden fliehen können.
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+++ 13:13 Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen sitzen bei Shifa-Klinik in Gaza fest +++
Mitarbeiter von Ärzte ohne Grenzen und deren Angehörige sind nach Angaben der Hilfsorganisation in der Nähe des Shifa-Krankenhauses im Gazastreifen eingeschlossen. Insgesamt gehe es um 137 Menschen, darunter 65 Kinder, denen es wegen der anhaltenden heftigen Kämpfe in der Stadt Gaza nicht möglich sei, das Gebiet sicher zu verlassen, erklärt die Organisation. Bisherige Versuche, die Mitarbeiter und deren Familien zu evakuieren, seien gescheitert. Es brauche dringend einen Waffenstillstand, um Tausende festsitzende Zivilisten sicher evakuieren zu können, fordert Ärzte ohne Grenzen.
+++ 12:47 Scholz kritisiert Israels Siedlungspolitik +++
Bundeskanzler Olaf Scholz kritisiert die israelische Siedlungspolitik im besetzten Westjordanland. “Wir wollen keine neuen Siedlungen in der Westbank, keine Gewalt von Siedlern gegen die Palästinenser in der Westbank”, sagte der SPD-Politiker im brandenburgischen Nuthetal in einem Bürgerdialog in seinem Wahlkreis. Die Perspektive für Israelis und Palästinenser müsse die Zweistaatenlösung bleiben. “Wenn einige in der israelischen Politik davon Abstand nehmen, unterstützen wir das nicht”, betonte Scholz. “Es muss diese Persepktive geben.” Dies sei auch im ureigensten Interesse Israels.
+++ 12:28 Hamas meldet 32 Tote bei israelischen Angriffen im Gazastreifen +++
Bei israelischen Luftangriffen auf Wohnblocks im südlichen Gazastreifen sollen nach Hamas-Angaben mindestens 32 Menschen getötet worden sein. In der Nacht habe es bei einem Luftangriff auf ein mehrstöckiges Gebäude im Gebiet Chan Junis 26 Tote und 23 Verletzte gegeben, teilt der Gesundheitsdienst mit, der der Hamas untersteht. Einige Kilometer entfernt seien sechs Palästinenser nach einem Luftangriff auf ein Haus gestorben. Das israelische Militär äußert sich zu den Angaben bislang nicht. Die Strategie der Hamas-Kämpfer ist darauf ausgelegt, Wohnhäuser im dicht besiedelten Gazastreifen als Deckung nutzen.
+++ 11:55 Hamas: Shifa-Klinik weitgehend geräumt +++
Nach Aussage der Hamas haben Hunderte Menschen das Al-Shifa-Krankenhaus in der Stadt Gaza verlassen. Laut Agentur AFP haben sich viele zu Fuß in Richtung einer Evakuierungsroute in den Süden auf den Weg gemacht. Das von der radikalislamischen Hamas kontrollierte Gesundheitsministerium erklärt, es seien nur noch etwa 120 Verletzte und eine nicht genannte Zahl von Frühgeborenen im Krankenhaus. Wegen der Frühchen sei das Ministerium in Kontakt mit dem Roten Kreuz, heißt es in einer Erklärung. Nach Angaben von Krankenhausvertretern sind einige Mitarbeiter zurückgeblieben, um die verbliebenen Menschen zu versorgen.

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+++ 11:18 Israel: Getötete im Westjordanland planten Angriffe +++
Einige Terroristen, die bei einer nächtlichen Operation im Westjordanland getötet wurden, planten nach Erkenntnissen der israelischen Verteidigungskräfte und des Sicherheitsdienstes Shin Bet “unmittelbar bevorstehende” Angriffe auf israelische Zivilisten und Truppen. Die Streitkräfte und Flugzeuge hätten ein Versteck im Flüchtlingslager Balata in der Nähe von Nablus angegriffen, heißt es. Zu den Getöteten gehört demnach Muhammad Zahad, der von den israelischen Sicherheitsdiensten als “hochrangiger Terrorist” in Nablus bezeichnet wird und an einer Reihe von Schießereien beteiligt gewesen sein soll.
+++ 10:49 Israelische Armee kämpft überall, “wo die Hamas existiert” +++
Während in Tel Aviv wieder die Sirenen heulen, bombardiert Israel weiter mutmaßliche Stützpunkte und Waffenlager der Hamas im Gazastreifen. Angesichts der steigenden Zahl der Opfer unter der Zivilbevölkerung wächst die internationale Kritik an dem Einsatz. Doch die Armee ist entschlossen, weiter zu kämpfen – “überall, wo die Hamas existiert”.
+++ 10:21 Israel streitet Order zur Evakuierung der Shifa-Klinik ab +++
Die israelischen Streitkräfte (IDF) widersprechen einer Meldung der Agentur AFP, sie hätten die Evakuierung des Al-Shifa-Krankenhauses angeordnet. In der Erklärung heißt es weiter, dass das medizinische Personal des Krankenhauses vor Ort bleiben und sich um die Patienten kümmern kann. Diejenigen, die das Gelände verlassen wollen, können dies über einen gesicherten Weg tun. Der IDF-Sprecher betonte, dass die Armee der Bitte des Krankenhausdirektors nachgekommen sei, um eine sichere Evakuierung der Zivilisten zu gewährleisten. Seit mehreren Tagen konzentriert sich
+++ 09:45 Iranischer Politiker gegen Beteiligung im Israelkrieg +++
Ein einflussreicher Politiker in Teheran hat gegen eine iranische Beteiligung im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas plädiert. “Diejenigen im Iran, die in den Gaza-Krieg ziehen wollen, sollten wissen, dass das zionistische Regime genau das will”, sagte Gholam-Hussein Hadad-Adel, ein Mitglied des sogenannten Schlichtungsrats, laut Tageszeitung “Etemad”. Eine Beteiligung Irans in dem Konflikt würde zu einem Krieg zwischen dem Iran und den USA führen, warnte er. “In dem Fall wäre Israel “auf der sicheren Seite”. Hadad-Adel ist ein Mitglied der ultra-konservativen Fraktion des Landes und gilt als enger Vertrauter von Irans Religionsführer Ali Chamenei.
+++ 09:03 Jordanien warnt Israel davor, Palästinenser zu vertreiben +++
Jordanien warnt Israel vor einer erneuten Vertreibung von Palästinensern. “Wir werden das niemals zulassen”, sagte der jordanische Außenminister Ayman Safadi auf dem IISS-Sicherheitsgipfel Manama Dialogue in Bahrain. Es wäre nicht nur ein Kriegsverbrechen, sondern auch eine direkte Bedrohung für Jordaniens nationale Sicherheit. Sein Land werde “alles tun, was nötig ist, um die Vertreibung von Palästinensern zu stoppen”, sagt Safadi.

Palästinensische Flüchtlinge warten am Grenzübergang Rafah nach Ägypten
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+++ 08:12 Agenturbericht: Israelische Truppen sollen Evakuierung der Al-Shifa-Klinik anordnen +++
Die israelischen Streitkräfte sollen über Lautsprecher die Evakuierung des Al-Shifa-Krankenhauses “binnen einer Stunde” anordnen. Nach einem Bericht der Agentur AFP wurde der Krankenhausleiter angewiesen, “die Evakuierung von Patienten, Verletzten, Vertriebenen und medizinischem Personal” sicherzustellen. Die Menschen sollten demnach das Krankenhaus in Richtung der nahe gelegenen Küstenstraße verlassen. Die israelische Armee durchsucht den vierten Tag infolge das Al-Shifa-Krankenhaus, unter dem sie eine Kommandozentrale der im Gazastreifen regierenden radikalislamischen Hamas vermutet. Sie hat sich zu der Meldung offiziell noch nicht geäußert.
+++ 07:48 Musks X verliert weitere große Werbekunden nach Antisemitismus-Eklat +++
Ein doppelter Eklat um Antisemitismus und Nazi-Inhalte bei Elon Musks Twitter-Nachfolger X treibt immer mehr große Werbekunden in die Flucht. Laut Medienberichten stoppten inzwischen unter anderem Apple, Disney, Paramount und der Warner-Konzern die Werbung bei X. Auch das Filmstudio Lionsgate bestätigte, dass Anzeigen auf der Plattform ausgesetzt worden seien. Zuvor hatte der Computer-Riese IBM seine Werbung bei X pausiert. Der “New York Times” zufolge wollte der Konzern dort in diesem Quartal eine Million Dollar ausgeben. Auslöser für die IBM-Entscheidung war, dass Anzeigen des Unternehmens bei X neben Nazi-Beiträgen und antisemitischen Äußerungen entdeckt wurden.
+++ 07:14 Roter Halbmond: Fünf Palästinenser im Westjordanland getötet +++
Bei einem israelischen Angriff auf ein Gebäude in einem Flüchtlingslager im Westjordanland wurden mindestens fünf Palästinenser getötet und zwei weitere verletzt, wie der palästinensische Rettungsdienst Roter Halbmond mitteilt. Das israelische Militär äußerte sich nicht unmittelbar zu dem Vorfall im Flüchtlingslager Balata in der Stadt Nablus. Der Palästinensische Rote Halbmond hatte zuvor erklärt, dass seine Sanitäter fünf schwer verletzte Männer im Alter von 19 bis 25 Jahren behandelten, die von der Explosion betroffen waren. Lokalen Berichten zufolge handelt es sich bei einem der Todesopfer um ein ranghohes Mitglied einer Fatah-nahen Terror-Brigade, das seit vielen Jahren auf der israelischen Fahndungsliste steht.
+++ 06:09 Israel stimmt regelmäßigen Treibstofflieferungen nach Gaza zu +++
Israel stimmt erstmals seit Beginn des Krieges gegen die Hamas regelmäßigen täglichen Treibstofflieferungen in den Gazastreifen zu. Die Entscheidung löst innerhalb der Regierung wütende Reaktionen aus. Jerusalem weigerte sich wochenlang, diesen Schritt zu vollziehen, weil es befürchtete, dass die wichtige Ressource in die Hände der Terrorgruppe fallen könnte. In einer Erklärung heißt es, Jerusalem habe zugestimmt, täglich zwei Tanklastwagen für den UN-Bedarf und zur Unterstützung der Wasser- und Abwassersysteme in den Gazastreifen zu lassen. Das enge Kriegskabinett habe die Entscheidung auf Empfehlung der IDF und des Shin Bet sowie auf Ersuchen von US-Beamten getroffen.
+++ 05:38 WHO-Chef: Israels Angriffe im Gazastreifen zunehmend ungerechtfertigt +++
Der Chef der Weltgesundheitsorganisation, Tedros Adhanom Ghebreyesus, hat die anhaltenden Angriffe Israels im Gazastreifen scharf kritisiert. Er verurteilte die Terrorangriffe auf Israel am 7. Oktober als völlig ungerechtfertigt. Aber das gelte auch für das, was darauf gefolgt sei: “Das Ausmaß der israelischen Reaktion scheint zunehmend ungerechtfertigt zu sein”, sagt der WHO-Chef in einer Videoansprache an die UN-Generalversammlung in New York unter Verweis auf die hohen Toten- und Verletztenzahlen im Gazastreifen. Nach Angaben der dortigen Behörden kamen mehr als 11.500 Menschen um.

Bei Israels Angriffen auf die Hamas werden ganze Wohnblöcke zerstört.
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+++ 04:50 Bahrain fordert Gefangenenaustausch zwischen Israel und Hamas +++
Die Führung des Golfstaats Bahrain hat Israel und die islamistische Hamas zu einem Gefangenenaustausch aufgefordert. Die Hamas solle sofort die aus Israel entführten Kinder und Frauen freilassen, verlangt Kronprinz und Ministerpräsident Salman bin Hamad al-Chalifaam. Er glaube nicht, dass irgendeine arabische Führungspersönlichkeit die Hamas dazu bereits aufgefordert habe. Es sei deshalb Zeit für klare Worte. Zugleich verlangt der Kronprinz von Israel, weibliche und minderjährige palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen zu entlassen. Dies sei notwendig, um den Konflikt und die “untragbare Situation” im Gazastreifen zu beenden.
+++ 03:45 Hamas sieht sich auf “lange und anhaltende Verteidigung” vorbereitet +++
Hamas ist auf eine lange währende Auseinandersetzung mit Israel vorbereitet. Dies sagt ein Sprecher des bewaffneten Flügels der Hamas in einer Videoerklärung.”Wir haben uns auf eine lange und anhaltende Verteidigung aus allen Richtungen vorbereitet. Je länger die Besatzungstruppen im Gazastreifen bleiben, desto größer sind ihre ständigen Verluste”, sagt Abu Ubaida.
+++ 02:45 IWF-Chefin verweist auf wirtschaftliche Folgen des Kriegs im Nahen Osten +++
IWF-Chefin Kristalina Georgieva sagt in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters, der Krieg zwischen Israel und Hamas habe die Bevölkerung und die Wirtschaft des Gazastreifens verwüstet und schwerwiegende Auswirkungen auf die Wirtschaft des Westjordanlandes. Auch in den Nachbarländern Ägypten, Libanon und Jordanien gebe es durch den Verlust des Tourismus und höhere Energiekosten wirtschaftliche Schwierigkeiten. Der Internationale Währungsfonds erwäge daher, das 3-Milliarden-Dollar-Kreditprogramm für Ägypten aufzustocken. Weltweit habe der Nahost-Krieg zur Zeit noch sehr beschränkte wirtschaftliche Auswirkungen. Das könne sich aber bei einem länger andauerndem Konflikt ändern.
+++ 02:00 Israel fordert Menschen in Chan Junis auf, in Richtung Westen zu fliehen +++
Israel warnt die Palästinenser in der südlichen Stadt Chan Junis erneut, die Stadt zu verlassen und sich in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen. Dort seien sie auch näher an Verteilungszentren für humanitäre Hilfe. “Wir fordern die Menschen auf zu gehen. Ich weiß, dass es für viele von ihnen nicht leicht ist, aber wir wollen nicht, dass Zivilisten ins Kreuzfeuer geraten”, sagt Mark Regev, ein Berater des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu, im US-Fernsehsender MSNBC. Die israelischen Streitkräfte müssten in die Stadt eindringen, um Hamas-Kämpfer aus unterirdischen Tunneln und Bunkern zu vertreiben. Chan Junis im Süden des Gazastreifens hat mehr als 400.000 Einwohner. In den vergangenen Wochen sind zudem Hunderttausende Palästinenser aus dem umkämpften Norden in den Süden geflohen.
+++ 01:08 Linke fordert Stopp des Gaza-Kriegs und Freilassung der Geiseln +++
Die Linke hat sich nach sehr hitziger Debatte bei ihrem Parteitag in Augsburg auf eine Position zum Gaza-Krieg geeinigt. Eine breite Mehrheit der Delegierten forderte in dem Beschluss einen sofortigen Waffenstillstand und die sofortige Freilassung der von Hamas verschleppten israelischen Geiseln. Das Papier betont das Existenzrecht Israels und das Ziel einer Zwei-Staaten-Lösung. Antisemitismus in Deutschland wird verurteilt, jedoch auch vor antimuslimischen Ressentiments gewarnt.
+++ 23:31 Israelischer Armeesprecher beschreibt Struktur der “kleinen Terrorzellen” +++
Der Sprecher der israelischen Armee, Arye Shalicar, hat das umstrittene israelische Vorgehen im Gazastreifen mit vielen palästinensischen Opfern mit der Struktur der Hamas und ihren “kleinen Terrorzentralen” in zivilen Einrichtungen begründet. So würden zum Beispiel in einem Krankenhauskomplex von mehreren Dutzend Gebäuden zwei oder drei als Terrorzentralen genutzt, dabei über mehrere Stockwerke verteilt “und dann natürlich unterirdisch”, schilderte Shalicar die Lage im ZDF-“heute journal”. “Und das natürlich nicht in einem Krankenhaus, sondern in vielen Krankenhäusern.”
+++ 22:22 Kommunikationsnetze im Gazastreifen teilweise wiederhergestellt +++
Die Kommunikationsnetze im Gazastreifen sind nach Angaben des Anbieters am Abend in einigen Gebieten des Küstengebiets wiederhergestellt worden. Grund dafür sei, dass das UN-Hilfswerks für Palästinenser (UNRWA) eine begrenzte Menge Treibstoff für den Betrieb der Hauptgeneratoren des Unternehmens bereitgestellt habe, teilte Paltel mit. Das im Westjordanland ansässige palästinensische Unternehmen hatte am Abend zuvor den Zusammenbruch seiner Netze gemeldet.
+++ 22:11 Gaza-Grenzbehörde: 17.000 Liter Treibstoff in Gazastreifen geliefert +++
In den Gazastreifen sind 17.000 Liter Treibstoff geliefert worden. Wie die zuständige palästinensische Grenzbehörde am Abend mitteilte, wurde der Treibstoff aus Ägypten über den Grenzübergang Rafah gebracht. Mit ihm sollen demnach Stromgeneratoren versorgt werden, die der Aufrechterhaltung der Telekommunikation in dem dicht besiedelten Gebiet dienen. Am Donnerstag hatte das Telekommunikationsunternehmen Paltel die “Unterbrechung aller Telekommunikationsdienstleistungen” im Gazastreifen verkündet und dies mit Treibstoffmangel begründet. Heute hieß es aus israelischen Regierungskreisen, das Kriegskabinett des Landes habe eine Treibstofflieferung in den Gazastreifen genehmigt und damit “der Bitte der USA entsprochen”.

Zu dem Protestmarsch hatte das Forum der Familien von Geiseln und Verschwundenen aufgerufen.
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+++ 21:43 Marsch der Angehörigen von Hamas-Geiseln kurz vor Jerusalem +++
Nach mehrtägigem Marsch wollen am morgigen Samstag Angehörige und Freunde der von der radikalislamischen Hamas verschleppten Geiseln Jerusalem erreichen. Vor dem Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu ist am Nachmittag eine Kundgebung geplant. Der Demonstrationszug für die Freilassung der Geiseln war am Dienstag in Tel Aviv gestartet, die Teilnehmer legten die 63 Kilometer zwischen den beiden Städten zu Fuß zurück.
+++ 21:18 Netanjahu bestätigt US-Sender Fund einer Hamas-Zentrale unter Klinik +++
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hat US-Medien gegenüber den Fund einer unterirdischen Hamas-Kommandozentrale in der größten Klinik des Gazastreifens bestätigt. Die Armee habe im zweiten Untergeschoss des Schifa-Krankenhauses eine Kommando- und Kontrollzentrale gefunden, sagte er dem Radiosender NPR. Terroristen seien vor der Ankunft der Soldaten aus der Klinik geflüchtet. Die Armee habe dort auch Waffen und Bomben entdeckt. Israels Armee hatte zuvor mitgeteilt, bei ihrem Einsatz in dem Krankenhaus auch Kommando- und Kontrollzentren gefunden zu haben. Unklar war zunächst, ob es sich dabei auch um die unter dem Krankenhaus vermutete Hamas-Kommandozentrale handelte.
+++ 20:54 Totenzahl nach Massaker auf Festival steigt auf 364 +++
Nach dem Massaker der Hamas im israelischen Grenzgebiet ist Berichten zufolge die Zahl der Todesopfer auf einem Festival auf 364 gestiegen. Dies habe eine polizeiliche Untersuchung ergeben, meldeten israelische Medien. Zuvor war die Zahl mit 270 angegeben worden. Dem Bericht zufolge soll die Islamistenorganisation aus dem Gazastreifen vor ihren Terrorangriffen nichts von dem Festival gewusst haben.
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