23.12.2022
Hochsprung-Europameisterin Jaroslawa Mahutschich hat sich vehement gegen eine mögliche Wiederzulassung von russischen Sportlerinnen und Sportlern durch das Internationale Olympische Komitee ausgesprochen. “Als ukrainische Athletin und Ukrainerin bin ich total dagegen. Viele ukrainische Sportler sind in diesem Krieg getötet worden. Viele von ihnen sind heute noch in russischer Gefangenschaft – unter ihnen die ukrainischen Leichtathleten Dmytro Witkowskyj und Wladyslaw Oksentschuk. Das alles macht mich traurig”, sagte die 21-Jährige im Interview der Mediengruppe “Münchner Merkur”. Gleichzeitig würden russische Athleten und Athletinnen den russischen Angriffskrieg und “Völkermord in der Ukraine” unterstützen. “Von Anfang an habe ich offen meine Einstellung zu dem Thema geäußert, und seitdem hat sich nichts geändert – ich bin gegen ihre Teilnahme an den internationalen Wettbewerben”, erklärte die Hallen-Weltmeisterin sowie WM-Zweite von Eugene.
+++ 06:26 Große Mehrheit der Deutschen rechnet mit Gasknappheit +++
Eine große Mehrheit der Deutschen rechnet damit, dass das Gas in diesem oder im nächsten Winter 2023/24 knapp wird. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur sagten 29 Prozent, sie erwarteten schon für diesen Winter eine Gasknappheit. 26 Prozent rechnen erst 2023/24 damit. Nur 29 Prozent glauben, dass die Gasversorgung über beide Winter hinweg gesichert ist. Im Zuge des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wurden die Gaslieferungen aus Russland, die vor dem Krieg 55 Prozent des deutschen Verbrauchs deckten, komplett gestoppt. Bundeskanzler Olaf Scholz hat mehrfach erklärt, dass die Gasversorgung für den Winter 2022/23 trotzdem gesichert sei. Vor wenigen Tagen sagte er das in einem Interview der “Süddeutschen Zeitung” erstmals auch für den Winter 2023/24 – allerdings mit der Einschränkung: “wenn nichts Unvorhergesehenes passiert”.
+++ 05:50 Hilfsorganisation: Kinder vermissen ihre kämpfenden Väter +++
Zum ersten Weihnachtsfest in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs weist die Hilfsorganisation Save the Children auf die dramatische Situation der Kinder in dem Land hin. “Viele Väter dienen in der Armee und die Kinder vermissen sie jetzt besonders”, sagt der Geschäftsführer der deutschen Sektion von Save the Children, Florian Westphal. Mit Schutz- und Spielräumen wolle Save the Children dafür sorgen, dass “Kinder den Kriegsalltag eine Zeitlang vergessen können”. Dort könnten sie “mit Gleichaltrigen spielen, lernen und lachen”. Seit Kriegsbeginn im Februar seien rund 400.000 Kinder und fast ebenso viele Erwachsene in dem Land erreicht worden. Mitarbeiter leisten Nothilfe, indem sie vertriebenen Familien Unterkünfte, Essen und Trinken oder Medizin bereitstellen.
+++ 02:38 “Widerstand gegen Krieg geht in Belarus weiter” +++
Die belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja kritisiert die langjährige Gefängnisstrafe für einen Mann, dem ein Sabotageakt an Bahnlinien in Belarus für die Entsendung russischer Soldaten in die Ukraine vorgeworfen wird. “Die Strafsache gegen den ‘Eisenbahn-Partisanen’ Wital Melnik endete gestern mit einem Urteil über 16 Jahre Haft”, schreibt die im Exil lebende Tichanowskaja auf Twitter. “Der Widerstand gegen den Krieg geht in Belarus trotz des Risikos schwerer Strafen weiter”, betont Tichanowskaja. Ihren Angaben zufolge war Melnik bei seiner Festnahme im April in die Knie geschossen worden.
+++ 01:22 Ukraine sucht Unterstützung in Afrika +++
Die Ukraine will im kommenden Jahr ihre Präsenz in Afrika mit der Öffnung von zehn Botschaften ausweiten. “Wir sind dabei, die Beziehungen zu Dutzenden von afrikanischen Ländern zu festigen”, kündigt Präsident Wolodymyr Selenskyj an. Die Ukraine versucht die Unterstützung afrikanischer Länder zu gewinnen und wirbt unter anderem mit humanitären Hilfen in Form von Getreidelieferungen. Selenskyj lässt offen, in welchen Ländern Botschaften eröffnet werden sollen.
+++ 00:44 Olena Selenska: “Krieg ist jetzt unser Leben” +++
Olena Selenska, Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, befürchtet, dass die Menschen im Westen unter “Ukraine-Müdigkeit” leiden. “Wir möchten nicht, dass sich die Menschen an die Geschehnisse in der Ukraine gewöhnen”, sagt sie der “Financial Times”. “Leider können wir die Nachrichten nicht abschalten und das Problem verschwinden lassen. Krieg ist jetzt unser Leben.”
+++ 23:48 IAEA: Fehlendes Personal verursacht Probleme in AKW +++
Die Ausdünnung des Fachpersonals im ukrainischen Kernkraftwerk Saporischschja führt laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) zu Problemen. Weil die von Russland besetzte Anlage mit weniger Personal als vorgesehen betrieben werde und Kriegsschäden repariert werden müssten, steige die Arbeitsbelastung der verbliebenen Mitarbeiter, berichtet IAEA-Chef Rafael Grossi. Der von Russland eingesetzte Gouverneur der Region Saporischschja, Jewgeni Balizki, sagt, der Beschuss des von Russland kontrollierten Atomkraftwerks Saporischschja habe “fast aufgehört”. Im russischen Staatsfernsehen erklärt Balizki, dass die russischen Truppen Europas größtes Kernkraftwerk nicht verlassen würden und dass es nie wieder unter ukrainische Kontrolle kommen werde.
+++ 22:15 Ukraine büßt 40 Prozent ihrer Getreideernte ein +++
In der Ukraine ist die Getreideernte in diesem Jahr nach Schätzungen infolge des russischen Angriffskriegs um rund 40 Prozent zurückgegangen. Bis zum Jahresende werde ein Ernteertrag von “65 bis 66 Millionen Tonnen” erwartet, erklärt der Chef des ukrainischen Getreideverbands, Sergij Iwaschtschenko. Im vergangenen Jahr hatte der Ertrag noch eine Rekordmenge von 106 Millionen Tonnen erreicht. Der Hauptgrund für den Rückgang sei der Krieg, führt Iwaschtschenko aus. Infolge der russischen Invasion im Land sei zum einen die verfügbare Anbaufläche geschrumpft und zum anderen der Ertrag des Saatguts zurückgegangen.
+++ 21:40 Strommangel in Kiew: Straßenbahnen außer Betrieb +++
Wegen des akuten Strommangels infolge der russischen Angriffe auf das ukrainische Energienetz ist in der Hauptstadt Kiew der öffentliche Nahverkehr mit Straßenbahnen und Oberleitungsbussen vorerst eingestellt worden. An ihrer Stelle würden 222 zusätzliche reguläre Busse eingesetzt, teilt Bürgermeister Vitali Klitschko am Abend mit. Die U-Bahn sei von diesen Energiesparmaßnahmen nicht betroffen. “Die U-Bahn funktioniert”, schreibt Klitschko auf Telegram. Das bereits 1960 eröffnete U-Bahn-Netz hat inzwischen eine Streckenlänge von knapp 70 Kilometern. Die wiederholten russischen Angriffe auf das ukrainische Energienetz haben vor allem in Kiew schwere Schäden verursacht. Klitschko erklärte zu Beginn dieser Woche, dass der Strombedarf der Dreimillionenstadt nur noch zu 50 Prozent gedeckt werden könne.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.