06.03.2023
Großbritannien und Deutschland werden im NATO-Auftrag gemeinsam den Luftraum über den an Russland grenzenden NATO-Mitgliedern Estland, Lettland und Litauen überwachen. Am Montag soll der kombinierte Einsatz der deutschen Luftwaffe und der britischen Royal Air Force in Estland beginnen, wie die beiden Seiten mitteilen. Der sogenannte voll integrierte Einsatz mit bewaffneten sowie unbewaffneten Schutz- und Trainingsflügen soll den Angaben nach der erste seiner Art sein. Dabei sollen deutsche und britische Eurofighter in gemischten Rotten den Himmel patrouillieren, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums mitteilt.
+++ 22:26 Finnischer Armee-Chef: Russland versteht nur harte Macht +++
Mit Blick auf Russlands Angriffskrieg in der Ukraine sieht Finnlands Armee-Chef Timo Kivinen einen Beitritt seines neutralen Landes zur NATO als notwendig. “Wir wollen niemanden bedrohen”, sagt der General dem ZDF, aber mit der NATO gebe es mehr Abschreckungspotenzial. “Russland versteht offensichtlich nur harte Macht.” Finnland hat eine 1300 Kilometer lange Grenze zu Russland. Finnland will – ebenso wie Schweden – wegen des Ukraine-Krieges nach jahrzehntelanger Ablehnung auch Mitglied der NATO werden. Die endgültige Entscheidung über eine Aufnahme steht noch aus. “In unserer Geschichte hatten wir mehrere Kriege mit Russland, der Sowjetunion. Wir wissen hier alle: Unser Nachbar ist eine starke Macht. Und wir müssen bereit sein, unser Land zu verteidigen”, sagt Kivinen weiter. “In den 90er Jahren hatten wir auch bei uns eine Diskussion, ob wir wie die meisten Staaten in Europa unsere Landesverteidigung abbauen sollten, aber wir waren klug genug, das nicht zu tun, und das zahlt sich jetzt aus.”
+++ 21:54 Ehepaar stirbt bei Beschuss von der Region Charkiw +++
In dem ukrainischen Dorf Budarky in der Region Charkiw soll ein Ehepaar ums Leben gekommen sein, als ihr Auto von einem russischen Artilleriegeschoss getroffen wurde, berichtet die “The Kyiv Independent” und beruft sich auf Angaben der regionalen Staatsanwaltschaft.
+++ 21:00 Verteidigungsminister Pistorius besucht Bundeswehr-Soldaten in Litauen +++
Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius reist am Montag zu einem zweitägigen Besuch nach Litauen. Er will dort wegen des Ukraine-Konflikts stationierte Bundeswehr-Soldaten treffen. Die deutschen Kräfte einer NATO-Einsatzgruppe mit Kampf- und Schützenpanzern befinden sich auf dem Stützpunkt in Rukla. Deutschland hat die Führung der NATO-Kampfgruppe in dem Baltenstaat zur Sicherung der Ostflanke des Bündnisses. Am zweiten Tag des Besuchs am Dienstag stehen auch militärpolitische Gespräche mit litauischen Vertretern auf dem Programm. Pistorius ist seit Mitte Januar als Nachfolger der zurückgetretenen Verteidigungsministerin Christine Lambrecht im Amt. Anfang Februar war er bereits in die Ukraine und nach Polen gereist.
+++ 20:19 Selenskyj: Bestrafung der Aggressoren ist kein Traum mehr +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist nach eigener Aussage fest davon überzeugt, dass die Verantwortlichen in Russland für den Krieg gegen sein Land ihrer gerechten Strafe entgegensehen. “Alle russischen Mörder, jeder Organisator dieser Aggression, jeder, der in irgendeiner Weise für den Krieg gegen unser Land und den Terror gegen unser Volk sorgt, sie alle müssen bestraft werden”, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. Der Grundstein dafür sei bereits bei der internationalen Konferenz “United for Justice” (Vereint für Gerechtigkeit) in den vergangenen Tagen in Lwiw gelegt worden. Die Bestrafung der Verantwortlichen für den Krieg gegen die Ukraine sei “nicht nur ein Traum von Gerechtigkeit”, unterstreicht Selenskyj. “Das ist eine Arbeit, die bereits im Gange ist.” Die Welt sei “stark genug”, um Russland für den Krieg zu bestrafen. “Und wir werden der Welt den Mut und die Mittel geben, um die Bestrafung zu vollziehen.” Bei der Konferenz in Lwiw wurde unter anderem vereinbart, ein neues Internationales Zentrum für die Verfolgung von Kriegsverbrechen einzurichten.
Die früheren Entwicklungen im Ukraine-Krieg lesen Sie hier.