Courtney Barnett: Things Take Time, Take Time (Marathon)
Sie hat den Indierock vom Bett aus erobert. Oder lässt es wenigstens so aussehen. Nichts scheint Courtney Barnett aus dem Trott oder gar ins Schwitzen zu bringen – auch nicht auf ihrem dritten Album. Ihre zotteligen Songs brauchen noch weniger als bisher, erscheinen noch beiläufiger eingefangen zu sein. Daniel Gerhardt, Die Zeit
Damon Albarn: The Nearer the Mountain, More Pure the Steam Flows (Pias)
Verhallte, jazzgeschulte Meditationen lassen einen Talk-Talk-artigen Abgang des begabtesten Britpop-Künstlers möglich erscheinen. Beinahe naturalistische Pianokadenzen, pulsierende Bässe, elegische Saxofonläufe, dazwischen Atonales – und wohlige Melancholie. Torsten Groß, Moderator
Idles: Crawler (Pias)
Wie düster hätten Sie es gerne? Auf ihrem vierten Album stellen sich Idles einem Gespensterkabinett: Lockdown-Nihilismus, Suchtkrankheit, Burnout. So schwarz und hoffnungslos alles ist, so licht blitzt es manchmal dann doch zwischendrin wieder auf. Und zu Songs wie „The Wheel“ sehen wir uns dann im post-pandemischen Moshpit. Aida Baghernejad, freie Kulturjournalistin
Dave Gahan & Soulsavers: Imposter (Sony)
Wird es ein weiteres Alterswerk von Depeche Mode geben? Unklar. Derweil können ungeduldige Fans den musikalischen Einflüssen von Sänger Dave Gahan auf diesem Coveralbum nachspüren. Seine intimen Verneigungen vor Bob Dylan, Neil Young und PJ Harvey erlauben tiefere Einblicke in das Leben des exaltierten Frontmanns als jeder eigene Song. Hannes Soltau, Tagesspiegel