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Volkswagen Passat – Evergreen präsentiert sich runderneuert

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Nach einem halben Jahrhundert Passat bringt Volkswagen mutmaßlich den letzten konventionellen Nachfolger der traditionellen Mittelklasse. Mit ihm geht zumindest nach aktuellen Plänen auch Volkswagens Verbrenner-Ära zu Ende. ntv.de hat schon mal probegesessen.

Auch Volkswagen möchte in Europa in absehbarer Zeit keine Verbrenner mehr verkaufen, zumindest laut aktuellem Stand aber erst deutlich nach 2030. Wie es am Ende kommen wird, muss man sehen. Sicher ist hingegen, dass die Wolfsburger den neuen Passat pünktlich zu seinem 50. Jahrestag auf die Straße schicken. Und der bekommt weitgehend konventionelle Antriebe, einmal abgesehen von den spürbar modifizierten Plug-in-Hybrid-Strängen. Doch gemach, erst einmal gibt es die Bestandsaufnahme von außen.

Ein durchgehendes Leuchtband vorn entspricht wohl der Lichtmode anno 2023.

(Foto: Volkswagen)

Optisch haben die Volkswagen-Designer ihren Traditionskombi näher an die ID-Familie herangerückt. Vor allem die Heckpartie mit dem markanten Leuchtband lässt Assoziationen an das batterieelektrisch angetriebene SUV ID.4 aufkommen. Die Front dagegen wirkt eher klassisch und erinnert an den aktuellen Golf, wenngleich die Gestaltung der Scheinwerfer weniger verspielt und stattdessen clean ausfällt.

Clean ist der betont erwachsen gewordene Mittelklässler sowieso. Styling-Schnörkel bleiben aus, stattdessen dominiert wieder einmal die prägnante Toronado-Linie in den Flanken. Okay, das ist eben typisch Volkswagen.

Umso neugieriger bin ich, mit welcher Antwort die Wolfsburger auf moderne Ansprüche der Infotainment-Community reagieren. Ganz augenscheinlich mit einem ziemlich ausladenden Touchscreen (bis zu 13 Zoll) auf der Mittelkonsole im Tablet-Style, auf dem übrigens auch ein neues Betriebssystem läuft. Außerdem kommt ein großes Head-up-Display zu Einsatz. Mit beiden werde ich mich allerdings zu einem späteren Zeitpunkt auseinandersetzen – wenn es mit dem Passat auf Tour geht.

Neuer Passat soll maximal komfortabel sein

Auffällig im Innenraum des neuen VW Passat: das große Tablet in der Mitte. Fancy beleuchtete Dekorelemente sollen die Wohlfühlstimmung an Bord steigern. Ein neues Komfortkapitel möchte Volkswagen mit den optionalen Massagesitzen eröffnen.

Auffällig im Innenraum des neuen VW Passat: das große Tablet in der Mitte. Fancy beleuchtete Dekorelemente sollen die Wohlfühlstimmung an Bord steigern. Ein neues Komfortkapitel möchte Volkswagen mit den optionalen Massagesitzen eröffnen.

(Foto: Volkswagen)

Auch die Kompetenz der zumindest auf dem Papier ziemlich anspruchsvollen Sessel vorn werde ich bei der kurzen Sitzprobe nicht ansatzweise erleben können. Ja, ist erst einmal bequem dort. Aber wie gut beispielsweise die drastisch verbesserte Massagefunktion mit ihren vielen Luftkammern wirklich ist, dürfte sich erst nach längerer Fahrt herausstellen. Sehr wohl feststellen lässt sich allerdings, dass der auf stattliche 4,92 Meter Außenlänge gewachsene Variant (der Passat wird künftig ausschließlich als Kombi zu den Kunden rollen) seinen Gästen im Fond unglaublich viel Beinfreiheit bietet. Möglich machen das fünf Zentimeter mehr Radstand, der inzwischen 2,84 Meter beträgt. Da darf man sich jetzt schon auf entspannte Urlaubsfahrten freuen.

Diese machen die Innenarchitekten den Passagieren außerdem zusätzlich schmackhaft mit hintergrundbeleuchteten Dekorelementen auf den Armaturen. Gimmick hin oder her – dieses Spiel mit dem Licht wirkt sogar in der halbdunklen Studio-Atmosphäre irgendwie stylisch.

Natürlich darf auch ein großes Panoramadach nicht im Portfolio der Passat-Sonderausstattungen fehlen.

Natürlich darf auch ein großes Panoramadach nicht im Portfolio der Passat-Sonderausstattungen fehlen.

(Foto: Volkswagen)

Und dann haben die Ingenieure nach eigenem Bekunden auch noch die Grundausrichtung des Fahrwerks verändert – und zwar in Richtung eines erhöhten Federungskomforts. Es bleibt darüber hinaus bei elektronisch regelbarer Dämpfung, um eine gewisse Bandbreite zwischen ausgewogener und sportlicher Gangart zu ermöglichen.

Damit der Passat aber überhaupt sportlich werden kann, gibt es diverse Verbrenner. Das sind im Grunde alte Bekannte: Die Rede ist von Vierzylindern mit 1,5 respektive 2 Litern Hubraum. Der kleinere Benziner der Baureihe EA211 Evo2 mit 150 PS arbeitet mit effizienzsteigernden Maßnahmen wie dem Miller-Cycle-Prinzip (ermöglicht einen längeren Betrieb mit magerem Kraftstoff-Luft-Gemisch), variabler Turbinengeometrie, damit der Turbolader besser anspricht, sowie Zylinderabschaltung. Er bekommt außerdem einen verbesserten Riemen-Starter-Generator mit Boostwerten von 16 PS sowie 25 Newtonmetern Drehmoment, um den Verbrenner zu unterstützen. Dieser wird außerdem temperaturunabhängig zum Motorstart genutzt, der Ritzelstarter fällt also weg.

Ganz klassisch: Mit typischem Volkswagen-Gesicht und ebenso typischer wie markanter Toronado-Linie dürfte der neue Passat bei der Stammklientel kaum anecken.

Ganz klassisch: Mit typischem Volkswagen-Gesicht und ebenso typischer wie markanter Toronado-Linie dürfte der neue Passat bei der Stammklientel kaum anecken.

(Foto: Volkswagen)

Mehr Leistung gibt es mit den Zweilitern (EA288 der Evolutionsstufe 4) – nämlich 204 respektive 265 PS. Die starke Ausführung überträgt ihre Kraft serienmäßig auf alle vier Räder. Dieselmotoren zwischen 122 und 193 PS ergänzen das Angebot, wobei der Top-Selbstzünder ebenfalls als “4Motion” auf die Straße rollt. Sämtliche Benzin- und Dieselausgaben übertragen ihre Kraft per siebenstufigem Doppelkupplungsgetriebe.

Plug-in-Hybrid mit über 100 Kilometern elektrische Reichweite

Spannend wird es für Fans des Plug-in-Hybrids, denn eine erhöhte Batteriekapazität von knapp 20 kWh ermöglicht rein elektrische Reichweiten von über 100 Kilometern. Außerdem lässt sich der Speicher mit Gleichstrom (50 kW Ladeleistung) rasch wieder aufladen. Volkswagen nennt 25 Minuten, um den Akku von 10 auf 80 Prozent zu bringen. Die PHEV-Varianten kommen wahlweise mit 204 oder 272 PS. Für den elektrischen Part bürgt die Einheit von 115-PS-Stromer samt Sechsgang-Doppelkuppler. Außerdem stemmt das Package 330 Newtonmeter Drehmoment. Bei der Höchstgeschwindigkeit bleibt die starke PHEV-Ausführung mit etwa 230 km/h unterhalb des stärksten Benziners (250 km/h).

Noch nie zuvor konnte ein VW Passat so viel Gepäck mitnehmen. Knapp 2000 Liter fasst das hintere Abteil, wenn man die Lehnen umklappt.

Noch nie zuvor konnte ein VW Passat so viel Gepäck mitnehmen. Knapp 2000 Liter fasst das hintere Abteil, wenn man die Lehnen umklappt.

(Foto: Volkswagen)

Ein bunter Strauß an Assistenten macht den kommenden Passat komfortabel und sicher. Die einen werden es als Spielerei empfinden, die anderen Autofahrer mögen bereits erlebt haben, in einem engen Parkhaus derart zugeparkt worden zu sein, dass sie das Feature begrüßen: Smartphone in die Hand nehmen und App starten, dann schleicht der Passat auch ohne Person am Steuer wohlkontrolliert aus der Parklücke. Zum Schluss noch der Hinweis, dass Volkswagens Mittelklässler mehr denn je Nutzwertkönig ist mit signifikant gesteigertem Kofferraumvolumen von jetzt 1920 Litern bei umgeklappten Rücksitzlehnen.

Die Markteinführung erfolgt im Frühjahr 2024. Der Einstiegspreis des neuen Volkswagen Passat Variant beträgt 39.995 Euro.

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