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Mercedes Concept CLA – fährt weit und lädt schnell

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Mit dem CLA Concept gibt Mercedes einen Vorgeschmack auf die ab Ende 2024 erscheinende Kompaktklasse-Generation. Die basiert auf einer Plattform mit leistungsfähiger Ladeperformance und bis zu 750 Kilometern Reichweite. Doch Mercedes hat noch etwas in der Hinterhand.

MMA – dieses Kürzel hat es in sich. Darüber möchte man als autointeressierter Mensch unbedingt mehr erfahren. Denn hier handelt es sich um die nächste Plattform (Mercedes-Benz Modular Architecture), auf der Mercedes künftig seine kompakten Modelle aufbaut. Aber wieso kompakte Modelle? Hatte Mercedes-Chef Ola Källenius nicht von einer neuen Luxusstrategie gesprochen? Haben da etwa Kompakte noch Platz? Tja, offenbar schon. Denn neben dem CLA, den die Schwaben für Ende 2024 anvisieren, erkennt man auf dem Präsentations-Chart auch noch weitere Fahrzeuge, die als Umrisse ausgeführt werden. Und so hoch, wie diese im Vergleich zum CLA sind, darf man getrost von SUV-Varianten ausgehen. Richtig, zwei Stück sollen es werden, spoilert Mercedes.

Sterne über Sterne. Mercedes soll man künftig wohl besser erkennen. Doch wo bleibt die traditionelle Kühlerfigur?

(Foto: Mercedes)

Und dann gibt es ganz nebenbei noch eine kleine Sensation zu vermelden. Völlig lapidar erwähnt Mercedes “electric first”. Aber electric first heißt irgendwie nicht electric only, oder? Genau, und so kann die MMA-Plattform tatsächlich auch Verbrenner beherbergen. Welche genau, dazu äußert sich Mercedes bisher nicht. Man muss sicherlich mit Hybridtechnologie rechnen. Schade eigentlich, denn diesen Schachzug dürfte man ruhig selbstbewusst kommunizieren, schließlich ist er denkbar klug.

Natürlich gibt der Hersteller aus, bis 2030 rein elektrisch zu werden. Das kann man ja auch machen. Aber wer weiß schon, was 2030 ist? Wird es Rohstoffengpässe geben, um überhaupt so viele Elektroantriebe produzieren zu können, oder nehmen die Käufer die lautlosen Kraftmaschinen vielleicht gar nicht so gut an? In erster Linie sollte man als Autohersteller doch Produkte führen, die den Kunden gefallen.

Neues Mercedes-Betriebssystem steht vor dem Start

Zur neuen Mercedes-Luxusstrategie scheint zu gehören, den Mercedesstern möglichst häufig unterzubringen. Wie hier als Rückleuchtenmuster sowie im ausladenden Glasdach.

Zur neuen Mercedes-Luxusstrategie scheint zu gehören, den Mercedesstern möglichst häufig unterzubringen. Wie hier als Rückleuchtenmuster sowie im ausladenden Glasdach.

(Foto: Mercedes)

Beim künftigen CLA besteht diesbezüglich jedenfalls eine gewisse Wahrscheinlichkeit. Ich durfte mich selbst davon überzeugen, was das Concept CLA so zu bieten hat. Gut, nicht alle Features werden es wohl in die Serie schaffen. Das neue Mercedes-Betriebssystem (MB.OS) aber definitiv. Und auch der filigrane “Superscreen”, der über die gesamte Innenraumbreite reicht, aber schmaler ist als beispielsweise der für manche gehobene Modelle bereits in der Serie angebotene Hyperscreen. Vielleicht ist das ja schon ein Teil der Luxusstrategie, also bestimmte Oberklassefeatures auch in Einstiegssegmenten zu offerieren. Na ja, das wäre ein alter Hut, da muss schon mehr kommen.

Definitiv aber Luxusstrategie ist der Verzicht. Nicht an Komfort, aber an Energieverbrauch. Mercedes selbst spricht im Kontext mit dem Concept CLA vom neuen Ein-Liter-Auto und gelobt, dass künftige Serienautos auf MMA-Basis mit einem Verbrauch von lediglich 12 Kilowattstunden je 100 Kilometer auskommen würden. In Tateinheit mit einer Batterie, deren Zellchemie eine höhere Energiedichte zulässt, sprechen die Ingenieure von 750 Kilometern Reichweite.

Gut vorstellbar, dass es der Superscreen in exakt dieser Form in die Serie schafft.

Gut vorstellbar, dass es der Superscreen in exakt dieser Form in die Serie schafft.

(Foto: Mercedes)

Solche Distanzen in der Kompaktklasse mit einer einzigen Ladung überwinden zu können, wäre schon eine richtige Ansage. Hier bedienen sich die Techniker der Erfahrungen, die sie mit dem Versuchsträger EQXX gesammelt haben. Und dank 800-Volt-Bordnetz soll man den Akku bei der künftigen Serienausführung binnen einer Viertelstunde so weit aufgeladen bekommen, dass er wieder Power für 400 Kilometer enthält. Somit wären die elektrisch angetriebenen Kompaktmodelle mit dem Stern nicht mehr bloß gut für die alltäglichen Strecken der meisten Autofahrer. Dann wäre auch die nächste Urlaubsfahrt entspannter machbar.

Die künftigen Mercedes-BEV werden sollen ultraeffizient werden

Zum effizienten Verbrauch trägt darüber hinaus die neue, sogenannte Mercedes-Antriebseinheit “MB.EDU” bei. Hierbei handelt es sich um eine Einheit von unterschiedlich starken permanenterregten Synchronmotoren in Kombination mit einem Zweiganggetriebe plus entsprechender Leistungselektronik. Eine erste Ausbaustufe beziffert der Hersteller mit 238 PS. Eine verbesserte Wärmepumpe tut ihr Übriges.

Zum Effizienzgedanken gehört fraglos auch, dass Mercedes möglichst viele Materialien in nachhaltiger Weise produzieren möchte, die teils sogar aus Speiseresten gewonnen werden. Und der Konzern hat sich vorgenommen, den CO2-Verbrauch in der Wertschöpfungskette bei MMA-Fahrzeugen um 40 Prozent zu reduzieren gegenüber den bisherigen Kompakten.

Welche Gimmicks werden es in den Serien-CLA schaffen?

Das riesige Glasdach des Mercedes Concept CLA besticht. Für die Serienproduktion könnte es zu teuer sein.

Das riesige Glasdach des Mercedes Concept CLA besticht. Für die Serienproduktion könnte es zu teuer sein.

(Foto: Mercedes)

Derweil überlege ich, was ich gerne beim ersten Serien-CLA sehen würde. Ich blicke hinunter in den Fußraum und entdecke die blau illuminierte, wassergekühlte Prozessor-Einheit. Nö, die darf später ruhig verborgen bleiben. Das bei der Studie fast bis zum Kofferraum reichende Glasdach? Hätte ich gerne. Kaum vorstellbar für die Serie allerdings in dieser extravaganten Form.

Mehr Hoffnung besteht bei der Frontmaske mit “Star-Pattern” – hier in beleuchteter Ausführung. Kurz zur Erinnerung: Das sind die kleinen Miniatur-Mercedessternchen, die teils schon bei aktuellen Modellen den Kühlergrill zieren. Illuminiert hätte das schon einen coolen Touch. Verschiedene Begrüßungsszenarien können HD-Scheinwerfer heute schon, also haben die Lichtchoreografien des Concept CLA gute Chancen auf die Serie, zumindest in ähnlicher Form. Das Scheinwerfer-Leuchtlayout in Gestalt eines Mercedessterns? Wäre schön.

Die Sitze mit dem Lorbeerblatt-Muster sehen witzig aus. Wäre eine Dekor-Idee für die Serie. Allerdings werden die Stühle selbst deutlich anders aussehen als bei der Studie.

Die Sitze mit dem Lorbeerblatt-Muster sehen witzig aus. Wäre eine Dekor-Idee für die Serie. Allerdings werden die Stühle selbst deutlich anders aussehen als bei der Studie.

(Foto: Mercedes)

Zum Schluss noch ein Wort zu den Assistenten. Neben erweiterten autonomen Fahrfunktionen löst ein neuartiges System verschiedene Warnstufen aus, falls ein Kleinkind im Sommer versehentlich im Auto zurückgelassen wird. Das Portfolio an Maßnahmen reicht von Hupsignalen, um Passanten aufmerksam zu machen, bis zum Versand von Nachrichten an das Smartphone des Fahrers oder der Fahrerin. Automatisches Einschalten der Klimaanlage bei Erreichen kritischer Innenraumtemperaturen gehört ebenfalls zum Programm.

Und sonst? Künftige Mercedes-BEV erlauben bidirektionales Laden, worauf die Studie hinweist. Abschließend werfe ich noch einen Blick auf die freilich ebenfalls recycelten Türbeläge mit dem Lorbeerkranz-Muster, das ich von der traditionellen Mercedesstern-Plakette auf dem Kühlergrill sämtlicher Mercedes-Baureihen (trägt übrigens auch das Concept CLA) kenne. Wäre zumindest eine Idee für das Individualisierungsprogramm. Jetzt heißt es abzuwarten bis Herbst 2024. Dann nämlich zeigt Mercedes den fertigen CLA, wie er auch zu kaufen sein wird. Bis dahin bleibt es spannend.

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