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Frischer Kia Picanto – verlässliche Größe für kleine Budgets

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Kia hält am günstigen Autofahren fest und denkt gar nicht daran, das Kleinstwagensegment aufzugeben. Im Gegenteil: Die Koreaner modernisieren ihren Picanto umfassend. So zeigt er sich optisch angepasst und technisch aufgepeppt. ntv.de durfte bereits aus nächster Nähe gucken und anfassen.

Die Zeiten sind immer noch angespannt, Energie ist entsprechend teuer. Und nicht nur die Anschaffung von Lebensmitteln zehrt am Geldbeutel, Konsumgüter belasten das Portemonnaie ebenfalls stärker als zu den Zeiten vor Corona und dem Ukraine-Krieg. Natürlich ist es günstiger, das alte Auto weiterzufahren – was aber, wenn das betagte Schätzchen einfach verbraucht ist oder den Geist schon komplett aufgegeben hat? Ein neuer Wagen soll also her, dann hat man auch die Sicherheit, dass erstmal keine teuren Werkstattaufenthalte auf dem Plan stehen – schließlich bekommt man ja auch Garantie.

Mit nur 3,60 Metern Länge passt der Kia Picanto eindeutig in mehr Parklücken als die meisten anderen Autos. Vor allem werden sich Städter über ihn freuen.

(Foto: Kia)

Da aber auch Neuwagen teuer geworden sind, gelangt man schnell zu der Frage, wie viel Auto der Mensch eigentlich braucht und ob es nicht ruhig eine Klasse niedriger sein darf. Gar nicht so viel womöglich, wenn man ohnehin nicht allzu oft fährt. Warum also nicht mal einen Kleinstwagen probieren? Kia deckt dieses Segment mit dem Picanto ab und der bekommt nun bereits zum zweiten Mal ein neues Kleid. Auf eine komplette Neuentwicklung verzichtet der Hersteller und tut gut daran – denn so viel Geld werfen Produkte dieser Liga nicht ab. Andererseits ist der Anspruch an die Fahrzeugklasse nicht so hoch. Und State of the Art ist der kleine Fronttriebler definitiv noch.

Der Konzern macht es echt spannend: Also rein in das Fotostudio, das irgendwo in einer versteckten Nebenstraße außerhalb von Frankfurt liegt. Niemand würde wohl denken, dass hier der noch unter Geheimhaltung stehende Kia Picanto darauf wartet, von Journalisten beäugt zu werden. Also Schuhüberzieher an und auf die weiße, schmutzempfindliche Fläche tapern, wo der Picanto noch verhüllt steht. Und zack, da fällt das Tuch.

Zum Vorschein kommt irgendwie ein anderes Auto, obwohl der Kia Picanto immer noch der Kia Picanto ist. Aber die Designer haben sich Mühe gegeben, verpassten der Front andere Scheinwerfer und damit ein gänzlich anderes Gesicht. Und andere Technik. Denn während früher bloß das Tagfahrlicht in LED-Ausführung erstrahlte, tun es die gestalterisch ansprechenden Hauptscheinwerfer künftig ebenso – allerdings optional.

Und hinten? Die Rückleuchten kommen mir doch irgendwie bekannt vor. Klar, die Kreativen haben hier vorwiegend evolutionär entwickelt, aber eine verbindende Leiste geschaffen analog zu den Frontscheinwerfern. Sieht insgesamt fesch aus, wenngleich der angedeutete Heckdiffusor etwas übertrieben wirkt. Na ja, man kann ja mal ein bisschen träumen davon, wie es wäre, einen echten Sportler zu bewegen.

Der Heckdiffusor der GT-Line ist ein optischer Kniff

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Übertriebener Diffusor? Ein bisschen schon, aber vielleicht erzeugt man auf diese Weise das Momentum, den Kia Picanto haben zu wollen.

(Foto: Kia)

Kurzer Exkurs: Ein sogenannter Heckdiffusor sorgt mit seiner Verrippung im hinteren Bereich des Unterbodens für eine Sogwirkung und erhöht damit den Anpressdruck des Fahrzeugs. Er “saugt” das Auto also auf der Straße fest, damit es beispielsweise stabiler in der Kurve liegt bei schneller Fahrt. Merken Sie etwas? Kia belässt es bei den zwei harmlosen Motörchen mit 1,0 (Dreizylinder) sowie 1,2 Litern (Vierzylinder) Hubraum. Die boten bisher 67 respektive 84 PS – ob sich das nach oben verändern wird, verrät das Datenblatt in diesem Stadium noch nicht, aber die Wahrscheinlichkeit ist gering. Das heißt, die Rede dürfte weiterhin von beschaulicher Fortbewegung sein und der Diffusor ist somit lediglich ein schöner optischer Effekt. Immerhin wird es auch künftig die Auswahl zwischen manueller Fünfgangschaltung sowie automatisiertem Fünfganggetriebe geben.

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Das Platzangebot geht für die Klasse in Ordnung. Wertig gearbeitete Polster mit markanten Ziernähten erfreuen das Auge.

(Foto: Kia)

Beschauliche Mobilität hin oder her – das Platzangebot des 3,60 Meter langen Koreaners geht schon in Ordnung. Selbst hinten sitzt der Picanto wie ein passgenauer Maßanzug. Das bedeutet, es gibt keinen verschwenderischen Raum, aber er kneift auch nicht. Vorn sowieso nicht, und hier gerät das Platzthema schnell in den Hintergrund, wenn man das Kombiinstrument (aus 4,2 Zoll großer Displayfläche bestehend, und das sogar serienmäßig) entdeckt. Wow, endlich verliert der Kleinstwagen seine mechanischen Zeiger und die Leute mit schmalem Budget müssen nicht mehr traurig auf die teureren Modelle schielen, die in dieser Disziplin schon seit Jahren fortschrittlicher unterwegs sind.

Klein, aber oho: An Sicherheitsassistenz mangelt es dem Picanto nicht

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Endlich bekommt auch der Kia Picanto ein Kombiinstrument, das aus reiner Displayfläche besteht.

(Foto: Kia)

Ganz schön fortschrittlich ist der Picanto übrigens bei der Assistenz. Aber das war er vorher auch schon. Dennoch sei in Erinnerung gerufen, dass ein kleines Auto mitnichten unsicher sein muss. Es gibt demnach etliche autonome Bremsszenarien inklusive Fußgänger- und jetzt sogar Radfahrererkennung. Außerdem lenkt der Floh aktiv und korrigiert die Spur. Darüber hinaus warnt er vor querendem Verkehr bei rückwärtigem Ausparken und bremst notfalls sogar autonom.

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Ein Lademeister ist der winzige Kia Picanto keineswegs, aber die umklappbare Rücksitzbank gehört natürlich dazu.

(Foto: Kia)

Bleibt die Frage, wie viel der runderneuerte Picanto kosten wird. Zuletzt musste man mindestens 16.340 Euro berappen – auch nicht ganz wenig Geld. Allerdings geizt der Picanto nicht mit Ausstattung und bietet neben den wichtigsten Assistenten sogar das integrierte Navigationssystem serienmäßig. Die Smartphone-Integration ist ebenso obligatorischerweise an Bord. Und Klimaautomatik und Rückfahrkamera und Sitzheizung. So war es jedenfalls bisher.

Ach ja, und natürlich sieben Jahre Garantie – die ist definitiv gesetzt, auch nach dem umfangreichen Facelift. Eine lange Garantie ist schließlich ein starkes Argument für einen Neuwagen, den man ja nicht zuletzt auch deshalb kauft, weil man keine unnötigen Werkstattkosten haben möchte. Wie der überarbeitete Picanto fährt, erfahren Sie dann in der nächsten Geschichte.

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